Autograph 
[Manuskriptkonvolut]
Entstehung
Seite
359
Rechtsdrehung 90°Linksdrehung 90°
 100%
 100%
 0%
 0%
 0%
 
Einzelbild herunterladen
 
20 mm

- 359 -

Seine Vollendung erreichte dieser Typus in jenen amerikanischenGrossbetrieben, welche mit gelerntem "old stock" hochverfeinerte Maschi*nen herstellen. Als Nüster schweben mir jene Grossbetriebe vor, welchedie Rechen=und Buchhaltungsmaschinen für die ganze Welt herstellen.Derjdort beobachtete Arbeiter und vor allem die Arbeiterin, die sichäusserlich vom "College Girl" kaum unterscheidet, sieht allerdingsrecht anders aus, als der"Maschinenmensch", wie ihn deutsche und rus =sische Filmwerke ohne jede Berührung mit der industriellen Praxis alsabstossendes Fabelwesen dem Unkundigen vorführen. Er oder sie steht"aufrecht" da, ein selbstsicherrer Mensch, dem das Bücken im wörtlichenwie im übertragenen Sinne erspart bleibt.

Als der Mensch der Zukunft findet er in der Vergangenheit nicht

seinesgleichen. Nicht die körperliche Kraft ist es, die ihn auszeich^

net, denn die erforderlichen Bewegungskräfte liefert die Maschine. Er

gleicht auch nicht dem Arbeitsvirtuosen der sog. Manufaktur, der auf

Grund weitgehender Arbeitsteilung wenige Handgriffe möglichst voll=

die

kommen verrichtete. Besser leistet diese^Werkzeugmaschine, die mehrund mehr das Gebiet der sog."mechanischen" Arbeit ergreift und denMenschen damit aus dem Nexus der fortschreitenden Arbeitsteilung be=freit. Die Maschinen werden grösser, dabei komplizierteB; ihre Geschwin-digkeit wird gesteigert. Die Zahl der Maschinen, die auf einen Arbeiterkommen, wird vermehrt^(so in Amerika bis zu 40 Webstühle und mehr aufeinen Weber). Es verlangt dies vom Arbeiter eine gesteigerte Behendig=keit, Aufmerksamkeit und Geistesanspannung . Im äussersten Gegensatzzu jenem Handwerker, der auf grund tatsächlichen oder rechtlichen Mono=pols "seine Kunden warten lässt", arbeitet der Arbeiter an^er Maschinegleichmässig, rhytmisch, "ohne Rast, doch ohne Hast"(Goethe).