Autograph 
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Entstehung
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374
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''ährend ein handwerksmässiger Schuhmacher ein Paar Stiefel in einerFoche herstellte, haben bei Bata kurz vor dessen Tode 1932 30 000 Hen=sehen 120 000 Paar Stiefel am Tage hergestellt. Ein handwerksmässigBrZiegler hat niemals mehr als 450 Ziegel im Tag hergestellt; heutefertigt ein moderner Ziegeleibetrieb täglich auf den Arbeiter 400 00CZiegel. In Firestones berühmter Autoreifenfabrik fertigte vor demKriege ein gelernter Arbeiter 8 Reifen pro Tag, 1928 die Maschine einenReifen in der Minute. In einer bekannten bayrischen Bleistiftfabrikbetrug 1924 beijeiner Belegschaft von 1084 Arbeitern die Wochenpro=duktion 1275 Gros; nachdem der Betrieb rationalisiert und mechanisiertwar, wurden 1929 mit 480 Arbeitern 10 200 Gros hergestellt. DerartigeBeispiele lassen sich beliebig vermehren.

Die Produktionsmöglichkeiten werden wegen zurückbleibenderKaufkraft nur teilweise ausgenutzt: "Überkapazität" der Industrie.Selbst in Tagen höchster Prosperität wäre es in Amerika , dem Landehochgesteigerter Kaufkraft, ohne weiteres möglich gewesen, die Pro=duktion mit den vorhandenen Anlagen um 30% zu steigern, wenn derMarkt aufnahmefähig gewesen wäre. So konnte die Schuhindustrie 730 j PaarSchuhe herstellen, während tatsächlich nur 330 Millionen Paar erzeugtwurden. Diese Überkapazität bedeutet eine erhebliche Verschwendungder Spareinlagen der Volkswirtschaft. Wenn die Maschinen voll ausgeyi=nützt würden, so könnte mehr verbraucht und brauchte weniger gespartwerden. Löhne, Gewinne und Zinsen, die gesamte Lebenshaltung könntenhöher sein, als sie tatsächlich sind. Nach dem Berichte von H,B.Butlervom internationalen Arbeitsamt 1931 wurden in U .s .A. tatsächlich be=schäftigt, während für dieselbe Produktionsmenge nach dem Stande derbesteigerichteten Betriebe genügt hätten: