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Aktionär. Der Unternehmergewinn ist die Triebkraft der kapitaistischenWirtschaftsordnung und unentbehrlich^solange diese besteht. Soweitman Privatwirtschaft mit ihren grossen Vorteilen vor bürokratischemStaatsbetrieb beibehält, muss der Unternehmer verdienen und die Mög=lichkeit haben, durch betriebliche Verbesserungen den Gewinn zu stej.*=gern. Sonst steht das Räderwerk der Wirtschaft still.
Ein anderer Teil des Mehrertrags geht an den Arbeiter alserhöhtes Lohneinkommen , obgleich Arbeitskosten auf die Einheit desProduktes sinken. Ohne solchen Anreiz verweigert der Arbeiter diepsychologische Umstellung, welche vermehrte Maschinenanwendung er=fordert, wobei die Ausgestaltung ues Lohnsystems von grosser Wichtigekeit &st. Der dritte Teil des Mehrertrags geht an die Verbraucherdurch Preissenkung der Ware . Indem der Verbraucher die Verbilligungder Preise mit Steigerung des Verbrauchs beantwortet, erweitert erden Markt,schafft er Aroeit. Voraussetzung hierfür ist die unbegrenztte Ausweitung der Bedürfnisse, wie sie den Menschen der Neuzeit imGegensatz aller Vorzeit auszeichnet. Vor allem wichtig ist die ver=besserte Lebenshaltung breiter Massen mittleren Einkommens, die jeneNachfrage nach gleichartiger Massenware hervorruft, welche dem Wesender Maschine gemäss ist. Der Luxus weniger Reicher widerspricht ebensoBern Maschinenwesen, wie die jähen Schwankungen der Mode und der Saison.
Da die grosse Masse alles Einkommens heute Arbeitseinkommenim weitesten Sinn ist, so wirkt jede Steigerung des Reallohns , d.h.des Geldlohnes gemessen inyfder Kaufkraft gegenüber den Waren, zurMarktausweitung . Sie führt aus der Sackgasse heraus, die zwischen derdurch die Maschine hochgesteigerten Produktivkraft und dem zurück=bleibenden Verbrauch in das Massenelend führt. Der in Amerika so be=liebte Gedanke ist unwiderleglich: hoher Reallohn ist entscheidendfür den Absatz des Maschinenproduk^& . Indem Gewerkschaften die Real=löhne verteidigen und steigern, gewährleisten sie den Bestand des