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bindung ist eine ursprüngliche, da keines ihrer Bestandteileisoliert vorkommt.
Im Eingange seines »einzig möglichen Standpunktes«,legt Beck dar, dafs Kants Vernunftkritik in sich wider-spruchsvoll und unsinnig erscheine, wenn man sie nicht vonseinem (Beck'si Standpunkte auffasse. Kant behauptet zuersteine Einwirkung von Gegenständen auf uns, und führtwiederum später aus, dafs die Kausalität als Kategorie blosauf Erscheinungen Bezug habe. 1 ) Das Band zwischen Objektund Vorstellung ist also völlig unbekannt, ja, die Frage nacheinem solchen überhaupt unbeantwortbar, da sie schon einKausalverhältnis zwischen den Objekten und uns voraussetzt.' 2 )Beck meint, Kant habe zu Beginn seiner Vernunftkritik,durch eine vorläufige Annahme gegenständlicher Einwirkungenauf uns, dem gesunden Menschenverstände ein Kompromifsmachen wollen, um dann den Leser allmählich von der Un-haltbarkeit dieser Schein-Annahme zu überzeugen. :i ) NachKant sind Gegenstände weiter nichts als Objekte des Ver-standes. Alle philosophischen Systeme, welche eine Ver-bindung zwischen Objekt und Vorstellung oder auch nurvom Bewufstsein unabhängige Objekte überhaupt voraus-setzen, nennt Beck dogmatisch. 4 )
Als höchstes Grundgesetz der Philosophie stellt Beckdas Postulat auf, wir sollen uns in den Zustand des ursprüng-lichen Vorstellens versetzen. B ) Das »ursprüngliche Vor-
!) Erläuternder Auszug aus d. krit. Schriften d. Hr. Prof. Kant.3. Bd. 1796, S. 53-54-
2 ) 1. c. S. 8. S. 53. Die Aufhebung eines Bandes zwischenVorstellung und Objekt bezeichnet Beck als den »transcendentalenStandpunkt«, ihn habe auch Kant eingenommen. Vgl. 1. c. S. 424.
3 ) 1. c. S. 345-
4 ) 1. c. S. 72.6 ) 1. c. S. 120.