er degeneriert, ehe er ausstirbt, soweit die Aufstände der Masseihn nicht gewaltsam hinwegfegen.
Vor allem bedroht dieses Schicksal die nordische Rasse,die von der Eiszeit emporgezüchtet, in einem wärmeren Klimadie Herrschaft über die Abkömmlinge des Südens an sich reißt,Kulturen hervorbringt, Staaten aufbaut und — ausstirbt.
Eine breite Literatur hat die Tatsachen der Entartung fest-gestellt und teilweise durch die Statistik belegt, worüber nurwenige Worte:
Voran steht die Zunahme und Ausbreitung der kör-perlichen Anbrüchigkeit trotz sinkender Sterbeziffer —die Abschwächung der natürlichen Auslese durch die Fort-schritte der Medizin und Sozialpolitik — die Verschlechterungder Keimsubstanz — die Übertragung krankhafter Erbanlagenund damit verminderte Widerstandskraft der Nachkommengegenüber den gesteigerten Anforderungen des Lebens — vorallem, dem „run and rush", der Rastlosigkeit der Wirtschaft.
Hierzu tritt das Versagen des Nervenapparats alsFolge der vermehrten Hast, die unser Leben verunruht, dergesteigerten Reize, die uns von außen bestürmen. Eisenbahnund Auto, Großstadt und Mietskaserne, Fernsprecher undLautsprecher, Kino und Radio — unsere Arbeit wie unsereVergnügungen bedeuten Nervenverschleiß. Mehr Lärm undmehr Gestank scheinen die Wahrzeichen unserer sog. Kultur,die uns überallhin verfolgen, Radio und Schallplatte bis in dieWüste. Ergebnis ist die Verderbnis der natürlichen Instinkte, dieseelische Zerrüttung, die Zunahme der Nerven- und Geistes-krankheiten. Die Ziffer der Selbstmorde schwillt an. Allge-meine Erfahrung belegt, daß im Vergleich zum heutigen Ge-schlecht unsere Großeltern die robusteren waren — leistungs-fähiger in der Arbeit wie im Genuß, wogegen die Beständeunserer Lebenskraft dahinschwinden.
Allem voran aber ergreift die Entartung das Gebiet des Ge-schlechts und der Fortpflanzung. Sexualnot, Eheelend,Impotenz bei übersteigertem Geschlechtstrieb, Geburten-schwund, Bevölkerungsabnahme, Rassenselbstmord bedrohen
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