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dernis entsprechend zu verändern, besteht Einstimmigkeit. Wie weit istAmerika mit solchen Gedanken von dem freiwirtschaftlichen Kapitplismusseiner Vergangenheit abgerückt Wenn sachkundige Wirtschaftsführervorangehen, die sich im "Dienste" bewährt haben, so erblickt die öffait^liehe Meinung darin eine Gewähr, dass es sich um mehr handelt alsprivatwirtschaftliche Monopole nach dem Muster der deutschen Kartelle.
Dieser Wendung auf industriellem Gebiet ging eine grossartigeEntwicklung der landwirtschaftlichen Genossenschaft zur Seite, welchenicht nur den Absatz, sondern auch die Produktion weitgehend kontrol=liert, wenige Standardartikel auf den Markt bringt, brauchbare undmarktgängige Qualitäten gewährleistet, Zwischenmänner ausschaltet,die Marktversorgung zeitlich ausgleicht, Uberangebote verhindert unddurch geschickte Werbung Märkte erweitert und neu schafft. Wer denamerikamischen Apfel kauft, ist sicher eine gleiartige Ware guterDurchschnittsqualität zu erwerben.
An Stetle des rückständigen und vereinzelten Farmers, der allenSchwankungen des Marktes ausgeliefert war, tritt der von der Genossen =schaft erzogene rationale Landwirt , der die wirtschaftlichen wie moRa=lischen Vorzüge der Familienwirtschaft beibehalten hat. Seine Freiheitist gesicherter als die seines Vorgängers bei höherer Lebenshaltung,auch wenn er einen Teil seiner Freiheit der Gemeinschaft abtreten muss=te. Einzelne Zweige der amerikanischen Landwirtschaft haben auf diesemWege den Weltmarkt erobert, ins besondere der kalifornische Obstbau.Die zunächst lokalen Genossenschaften schlössen sich zu grossen natio=nalen Verbänden zusammen, hinter denen fördernd und überwachend dieLandwirtschaftsbehörden mit erheblichen Geldmitteln der Regierungstehen, so vor allem im Weizenbau.