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demp^ Handeln den Weg weist. Eine solche Wirtschaft wäre zum letztenrational als Mittel für überwirtschaftliche und irrationale - poli*=tische, ethische, religiöse Zwecke. Es ist daher kein leeres Gedanken=spiel, die Grundlinien dieses Wunschbildes zu zeichnen.
An Stelle des privatwirtschaftlichen Gewinnstrebens wäre volks=
wirtschaftliche Bedarfdeckung der Zweck der Wirtschaft. Das konkrete
Bedürfnis, nicht der abstrakte Gewinn bestimmte den Gang der Wirtschaft
unter planmässiger Feststellung und Verteilung des Bedarfs. Das Be=
dürfnis würde in erster Linie festgestellt durch die Biologie . Was
ist förderlich zu einem naturgemässen Leben gesunder Seele in gesun=
dem Körper? "Biologisches Leben" bedeutet Rückkehr von einer entarte=
ten Zivilisation zur Natur durch Wissenschaft - Abbau schädlicher
Bedürfnisse des degenerierten Instinkts, Tabak, Alkohol, Reform vor
allem der Männertracht - Abbau der lebensfeindlichen Begleierschei=
nungen der kapitalistischen Wirtschaft, als da sind : Lärm, Gestand,
e
Hast, Raubbau an Volksgesundheit, vorzeitiger Verschluss arbeitsfähi=gen Lebensalters, der den Arbeiter häufig mit 40 Jahren auf den Schrot=häufen wirft.
Über die Biologie hinaus wurde das höhere Bedürfnis festgestelltdurch die Kultur als die Summe der den Menschen aufgegebenen, zu pfle*=genden objektiven Werte. Was bis dahin kulturgemässer Luxus wenigerwar, würde allgemeines Bedürfnis: Licht, Luft, Wasser, Sonne - Blumen,Bäume, Seen und Berge für Jedermann - Kunst im Stadtbiide, im Eigen=heim, im täglichen Leben. Über ein gewisses Mass der Güterversorgunghinaus, würde das Bedürfnis nach Freizeit höher gewertet als die Be=Schaffung der Sachgüter: Erholung, Fortbildung, Müsse, bisher Besitzder Herrenklasse, würde zum Allgemeingut.