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konstruktion und Grundriss, Typisierung nicht minder der Einrichtung!Die Ratio verlangt, dass der % eine geräumige Hauptraum des Hausessowohl als nächtliches Schlafzimmer wie als Tageswohnzimmer dient,daher Klappbetten, die am Tage in der ventilierten Wand verschwinden,Wandschränke und Rolltische . Ein Bad mit Warmwasserversorgung desHauses ist auch im einfachsten Haushalt ein Bedürfnis gehobener Lebenshaltung, da Sauberkeit moralische Pflicht und gesundheitliches Gebotist. Dagegen Wegfall sinnlosen Prunks, vor allem der sog. guten Stube!Höchste Zweckmässigkeit ist vereinbar mit künstlerischer Wirkung desGesamtbildes. Zukunftsvoll scheint der Gedanke des"wachsenden Hauses";das Erdgeschoss sieht bereits das künftige Dachgeschoss vor, das erstaufgesetzt wird, wenn die Familie wächst. Je einfacher und billigerdas Eigenheim ist,unter Mitarbeit des Siedlers, umso sicherer ist esals Kreditunterlage zur Beschaffung des Baugeldes; das kleine Wohnhaussteht niemals leer, ist stets vermietbar und stets verkäuflich. DieseTatsache kommt der Baugenossenschaft zugute, durch welche der gehobeneArbeiter sein Wohnbedürfnis befriedigt. Voraussetzung ist eine ent=sprechende Bodenpolitik der Stadt, die für billiges Land sorgt, dieBodenspekulation verhindert und die behördlichen Genehmigungen ver=einfacht. Die hiermit im einzelnen auftauchenden Fragen fallen ausdem Rahmen dieser Untersuchung heraus.
Im Eigenheim vollzieht sich die Erlösung des Maschinenmenschendie Oberwindung von Klassenkampf und Umsturz, die Einordnung des In=dustrievolkes in das soziale und nationale Ganze. Das Eigenheim wirddie Quelle, aus der Besitzfreude, Familienglück und Gesundheit in dasProletarierdasein strömen. Bei schrittweiser Entschuldung bietet eszudem die sicherste Sparanlage. Die Oberführung der Bevölkerung im dasEigenheim belebt das Baugewerbe und schafft breite Nachfrage nach den