Berlin, 9. Oktober 25

Hochgeehrter Herr Geheimrat !

Es ist mir endlich gelungen, die Biographie, an der ich schon
so lange arbeite, fertigzustellen und ich beabsichtige, Ihnen das Ma¬
nuskript Ihrem Wunsche gemäss umgehend zur Durchsicht einzusenden,
bitte Sie deshalb höflichst, mir recht bald mitzuteilen, wohin ich das
Manuskript senden soll, nach Freiburg oder nach Crainsdorf?

Durch schwere wirtschaftliche Sorgen, die an mich bald nach meiner
Reise herantraten, und sich leider bis jetzt nicht beheben liessen,
wurde die Fertigstellung der Biographie und der Bibliographie ganz
gegen meinen Willen wieder verzögert. - Infolge einer Fusion des Bres¬
lauer Metallhüttenwerks, dessen Berliner Filiale ich leite, mit einer
Berliner Firma und der dadurch bedingten Auflösung meines Betriebes,
sehe ich mich plötzlich in dieser schweren Zeit vor die Notlage ge¬
stellt, mich nach einem neuen Wirkungskreise umzusehen und es ist mir
leider noch nicht gelungen, etwas geeignetes zu finden. Sie können
deshalb vielleicht verstehen, dass die Gründe für die abermalige Ver¬
zögerung der Fertigstellung des Büchleins recht triftige gewesen sind.
Der Verleger R.L. Prager beabsichtigt, die Biographie zum Preise von
Mk. 3.-- zu verkaufen, weil er der Meinung ist, dass ein derartiges
Werk keinen höheren Preis verträgt, aus diesem Grunde möchte er auch
von der Beigabe Ihres Portraits absehen, weil die Herstellungskosten
des Bildes die des Buches erheblich - fast um Mk. 150.- bis 200.--
verteuern würde. Trotzdem bitte ich Sie, sehr geehrter Herr Geheimrat,
mir mitzuteilen, ob Sie mit der Fortlassung Ihres Bildes einverstanden
sind, das Sie mir seinerzeit liebenswürdigerweise eingesandt haben.
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