Strassburg, 11. I. 16
 
  Lieber Gerhard,
Leider kam ich gestern aus Berlin nach hier erst
zurück, als Du bereits auf der Fahrt nach Berlin
warst, was ich telefonisch durch Deine Frau erfuhr.
Andernfalls wäre es mir möglich gewesen, mit Dir
mündlich die in Frage kommende Angelegenheit zu be¬
sprechen. Es erscheint einer grossen Anzahl von Off¬
izieren in der Front dringend geboten, dass dem Ruf
nach Frieden in der Heimat durch sehr energische po¬
puläre Leitartikel in den Provinzblättern in ganz
anderer Weise wie bisher vorgebeugt wird, damit das
deutsche Volk nicht um einen Teil des militärischen
errungenen Erfolges durch Stärkung des Selbstbewusst¬
seins unserer Gegner gebracht wird. In Joffres Ar¬
meebefehl vom 1.I.16 heist es höhnend: „Während unse¬
re Feinde (d.h. die Deutschen) von Frieden sprechen,
denken wir nur an Krieg and Sieg.“ Das müsste an jeder