Berlin , 17[?].7.80 .

Geehrte Herren,

Sie wünschten, in wenigen Zeilen Nachricht über meinen Lebens-
gang. Hier ist sie.
Ich bin am 9. Januar 1835 zu München geboren. Ich absol-
vierte dort das Gymnasium u. das Studium der Rechte, prac-
ticierte 2 Jahre auf dortigen Gerichten u. bestand dort
mein jur. Staatsexamen. Während des Bienniums meiner
Gerichtspraxis nahm ich auch an Sybels historischem Seminar1
Theil. Mit einer dort geschriebenen Abhandlg über „Adalbert
von Bremen“2 erwarb ich zu Tübingen den philos. Doctorgrad.
Meinen Eintritt in die Literatur patronisierte Emanuel
Geibel,3 der ein Häuflein Gedichte im „Münchner Dichterbuch“
(1861. A. Kröner, Stuttgart)4 erscheinen ließ, wodurch mein
junger Name vortheilhaft bekannt wurde. Das erste selbstän-


1    Der Historiker, Archivar und Politiker Heinrich von Sybel war seit 1856 Professor für Geschichte an der Universität München und gründete dort das Historische Seminar.
2    Eine Dissertationsschrift Hopfens über den Erzbischof Adalbert von Bremen konnte bislang nicht ermittelt werden.
3    Emanuel Geibel war zwischen 1840 und 1914 ein populärer Lyriker.
4    Lieder und Balladen von Hans Hopfen. In: Ein Münchner Dichterbuch. Herausgegeben von Emanuel Geibel. Stuttgart: Kröner, 1862, S. 251-298. urn:nbn:de:bvb:12-bsb10126363-7.