Zur Geschichte und Litteratur.
Aus den Schätzen der Herzoglichen Bibliothek zuWolfenbüttel.
Erster Beytrag.
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Vorrede.
^ie Herzogliche Bibliothek zu Wolfenbüttel , deren Aussichtmir anvertrauet ist, hat, von ihrer ersten Stiftung au, dieAugen der Gelehrten ganz besonders aus sich gezogen. Undmit Recht. Die meisten Bibliotheken sind entstanden: nurwenige sind angelegt worden; und vielleicht ist keine einzigemit der Ecflisscnhcit angelegt worden, deren sich ein so kundigerFürst, als Augustus war, in einer ununterbrochnen Folge vonnahe fünfzig Jahren becifcrtc.
Die Beweise hiervon sind in der Geschichte nachzusehen,welche von ihr Burckhard, einer meiner Vorwescr, mit vielemFlcisse zusammengetragen hat.
Dennoch aber ist eben dieses Werk nur wenig geschickt, derWelt einen angemessenen Begriff von ihr zu machen.
Ich meyne dieses nicht blos in Ansehung ihres gegenwär-tigen Zustandes; in Ansehung des Anwachscs, den sie in denletzten dreyßig Jahren erhalten. Denn wie sehr sich Unseresitzt regierenden -Herzogs Durchlaucht das Recht erworben ha-ben, der zweyte Stifter derselben zu hcisscu: das hat es frey-lich nicht melden können. Die Beschreibung dieses glücklichenZeitpunkts bleibt seinem Fortsctzer aufbehalten.
Sondern Zöurckhard scheinet überhaupt nicht erwogen zuhaben, worauf es bey der Geschichte einer Bibliothek hauptsäch-
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