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als bedingt durch die Dinge an.') Darum ist der Kriti-zismus immanent, der Dogmatismus transcendent. — Dasabsolute Ich oder die absolute unendliche Thätigkeit setztsich selbst in sich ein Nicht-Ich gegenüber. 2 ) So sind dennSubjekt und Objekt beide Produkte der Selbstteilung der abso-luten Thätigkeit. Es giebt keine Dinge an sich; der Satzdes Bewufstseins : kein Objekt ohne Subjekt und umgekehrtweist darauf hin. :! ) Subjekt und Objekt sind beide blosBestimmungen der einen unendlichen Thätigkeit.
Erkenntnis ist nur deshalb möglich, weil Erkennendesund Erkanntes im Grunde identisch sind. »Insofern dasIch etwas in sich nicht setzen soll, ist es selbst Nicht-Ich.« 4 )Dem erkennenden Subjekte ist das Objekt als Stoff (d. h.als ein Teil der absoluten Thätigkeit) gegeben; die Formdes Objektes jedoch hängt ganz von der Gesetzmäfsigkeit deserkennenden Subjektes ab, welches selbst erst durch dieSetzung eines Objektes zur Intelligenz wird. 5 ) Zugleich mitder unbewufsten Position des Objektes erzeugt das IchRaum und Zeit, sowie die Kategorien, welche also, obzwarsie subjektiven Ursprungs sind, für die Dinge selbst Geltunghaben, da diese durch dieselbe Thätigkeit (der produktivenEinbildungskraft) entstehen. 6 ) So sind Form und Stoffa priori, d - h. sie sind ursprüngliche Bestimmungen desIchs. 7 ) Im eigentlichsten Sinne des Wortes aber sind nur dieFormen der Erkenntnis a priori, Formen des Ich als In-telligenz ; der Stoff der Erkenntnis dagegen leitet sich ausdem absoluten Ich, welches dem Erkennenden zu Grunde
') 1. c. S. 41.■) l. c. S. 28 ff.-) I. c S 131.*j I. c. S. 117.
5 ) 1. c. S. 223: »Das Ich als Intelligenz ist nicht Eins mit demabsoluten, schlechthin durch sich selbst gesetzten Ich«.°) 1- c. S. 415,
') 1. c. S. 113: »Materie und Form sind alle Ein und derselbesynthet, Zustand«.