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Zur Wiedergeburt des Abendlandes / von Gerhard von Schulze-Gaevernitz
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und Politik, das nicht aus den verborgenen Quellen des Sexusgeflossen wäre.

Anders dort, wo dieser stärkste aller natürlichen Triebe durchAngst vor irdischer Strafe und Höllenpein in das Unterbewußt-sein verdrängt ist. Gilt doch Sexualität weithin alsUnsittlich-keit" schlechthin, so daß Moral vor allem im Kampf gegen denGeschlechtstrieb bewiesen wird. Wie ohnmächtig ist solcheMoral, welche die Selbstbefriedigung alsdie geheime Sünde"trotz der Androhung fürchterlicher Folgen nicht verhindernkann, sondern in vielen Fällen als Lebensgewohnheit befestigt.Sie öffnet damit der Energievergeudung und dem Minder-wertigkeitsgefühl das Tor bis zur trotzigen Selbstzerstörung.Die Seele bleibt im Ich stecken wie in einem Gefängnis. DerEhe wird der Boden geschlechtlicher Befriedigung entzogendurch verfrühten Reizerfolg beim Manne, verzögerten beimWeibe. Hieraus folgt nicht zuletzt das sexuelle Elend unseresZeitalters, welches die sog.schöne" Literatur verunstaltet.

Hilfe erwächst allein durch die Umstellung der Seele und desKörpers auf jene übermenschliche Kraft, die als GottesGnade das Weltall durchflutet. Ihr Vermittler ist in vielenFällen ein menschlicher Heiler als echter Seelsorger. Wer dasgroße Ja erlebt, dem gelingt es, diesen mächtigsten Lebenstriebproduktiven Lebenszwecken zuzuführen, wenn auch nur schritt-weise. Rückschläge sind nicht zu schwer zu nehmen, wenn esnur gelingt, in Selbstzucht die Zwischenzeiten zu verlängern.Empfangsorgane jener göttlichen Kraft sind Gehirn und Ner-ven, die wir durch richtige Ernährung, Atmung und Körper-übung entschlacken und durch Berührung mit dem Mutter-boden der Natur stärken können. Durch solcheAntennen-pflege" dienen wir der Neuordnung des Unterbewußtseins, dersexuellen Gesundung, der eigenen Wiedergeburt wie der desZeitalters.

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Zur Praxis: So wichtig alle psychotherapeutischen Einzel-heiten sind, die entscheidende Wende liegt in der freien

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