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werth seyn und kann dieselbe aus der ersten Manuscriptanlage (aufeinzelnen Zetteln) entnommen werden. Diese, so wie die übrigenauf den l^oäex nuliäinarius bezüglichen handschristlichen Aufzeichnun-gen werden, wie schon bei dem Bibliotheken-Verzeichnisse erwähnt,der deutschen Buchhändler-Börsen-Bibliothek in Leipzig zur An-nahme dargeboten worden.
Höchst selten mögen auch früher erschienene Werke, wie 1579ein Werk von Lucas Alanrse in Wien von 1519, spater wiederangezeigt sein.
So weit die Bemerkungen zu dem Zeitraume, welcher mit dervon Philipp Erasmus Reich , dem rühmlichst bekannten Mit-besitzer der Weidmann'schen Handlung, unternommenen Begründungdes ersten deutschen Buchhändler-Vereins im Jahre 1765 abschließt.
Diesen Bemerkungen reihen sich nun die schließlichen Wünschean. Der erste spricht sich dahin aus, daß Andere es übernehmenmögen, die übrigen zwei Jahrhunderte des Zeitraums von Erfindungder Buchdruckerkunst an in gleicher Weise zu bearbeiten, so wie dasdann vollständige Werk mit umfassenden Registern zu versehen. Ichhatte diese Arbeit für das 15. Jahrhundert mit Zugrundelegung desRepertoriums von Hain bereits begonnen und für den Zeitraum
von 1766 an sind, wie im Eingange dieser Einleitung erwähnt,Vorarbeiten ebenfalls unternommen; die an dem letztgedachten Orteangegebenen Gründe halten mich jedoch von der Ausführung zurück.Unter anderer Hand möge daher der Ausbau des Werkes vollendetwerden, welches in seinem letzten Theile mit Bezug auf den, aller-dings nicht überall erfreulichen, Wachsthum der literarischen Pro-ductionen von besonderem Interesse ist. Die Zahl der jährlichen Er-scheinungen, welche im Anfange des gegenwärtigen Jahrhunderts bisauf 4000 gestiegen und dann längere Zeit in Folge der Napoleon'-schen Kriegsjahre bis weit unter 3000 hinabgesunken war, erreichteim Jahre 1818 wieder die erstgedachte Ziffer, gelangte im Beginn der1830ger Jahre auf das Doppelte und stieg endlich in den 1840gerJahren über das Dreifache derselben.
Möchte — und dies ist der zweite und vornemlichste Wunsch —die nähere Betrachtung eines von dem vaterländischen Einheitsgedan-ken, wenn auch vielfach nur ganz äußerlich, zusammengehaltenen undgetragenen nationalen Verkehrs auf literarischem Felde in manchemverschlossenen und schwankenden Gemüthe den politischen Einheitsge-danken Deutschland's mithervortreiben oder mitbefestigen helfen; einenGedanken, welcher eben jetzt wieder nach der rühmlichen undschmückenden Palme fast hoffnungslos ringt. Das wäre ein großer,trefflicher Gewinn.
Halle, den 4. April 1850.
G. Schwetschke.