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[Hauptw.] (1850) Von dem Erscheinen des ersten Meß-Kataloges im Jahre 1564 bis zu der Gründung des ersten Buchhändler-Vereins im Jahre 1765
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III. Schluß Bemerkungen nnd Wünsche.

m Schlüsse unserer Einleitung mögen noch folgende Bemerkungenstehen. Zuvörderst in Bezug auf den Text:

Die im I. Abschnitte der Einleitung erwähnte Benutzung derWiller'schen Herbstmesse von 1592, welche nachträglich stattfindensollte, ist nicht erfolgt, da bei näherer Prüfung es sich ergab, daßdadurch die Anknüpfung zwischen der (üollectio in unum eorpus unddem Llenenus von 1600 nicht hergestellt werden konnte. Allerdingsist nun innerhalb des Jahres 1592 eine Lücke; dieser Uebelstand istaber geringer, als der einer ungerechtfertigten Ausfüllung derselben.

Zu berichtigen ist: Jahr 1578 bei Frankfurt a. d. O. das (?)zwischen Andr. Eichorn zu streichen; 1585 das als locus incertusaufgeführte ^ustinxa ist Justingen in Württemberg ; 1587 muß stattBudissin stehen Posen; 1590 unter Frankfurt a. M. nicht Claud.Marmus,'sondern Claud. Marnius; 1601 sind bei Torgau die Ein-klammerungszeichen beiFürstl. Sächsischer Ofsicin -c." zu streichen;1602 bei Nürnberg die Parenthese hinter Külßner zu streichen oderwenigstens das (?) hinter Amberg wegzulassen; 1603 bei Liegnitz die Parenthese hinter Dav. Albert zu streichen; 1604 statt Wildain Lithauen muß es wohl bestimmt heißen Wilna und ist dies unterauswärtige Orte zu bringen: 1607 bei Stettin statt t^pis Kliotiamszu setzen KKotiani8; 1608 bei Nürnberg hinter Kuißner in Paren-these zu setzen: Külßner; auf Bogen 14 sind statt der falschen Pa-ginazahlen 65 68 zu setzen 53 56; 16 IS statt Ortmünd istzu setzen Dortmund ; 1616 statt ?ont - s, - Alousson (Sammieiis?)et«, ist zu setzen: 8t. Mlüel (SainillieUs) 2 (I.). k'rarie 6u voisS.n); 1617 bei Lübeck statt Lauch zu setzen Jauch. Später hatbei größerer Geläufigkeit der Arbeit auch eine genauere Revision vordem Drucke stattgefunden.

Bei der zu wünschenden Anfertigung von Registern (f. unten)ist eine Ermittelung darüber anzustellen, ob nicht durch vielleicht un-richtig angegebene Vornamen oder durch Anwendung von Beinamender Verleger-Name doppelt aufgeführt worden, wie z. B. Jahr1568 und 1574 Jacob und Johann Berwald in Leipzig , 1569Jacob und Johann Lucius und Jacob und Johann Siebenbürger inRostock, 1571 apuä ^Iclum und Alanutikmao aecie» in Venedig,1572 Christoph Henrichpetri in Basel , 1582 u. öfter Bernhard(statt Leonhard?) Reinmichel in Laugingen, 1583 Jacob u. JohannStoer in Genf, 1587 Thomas und Tobias Steinmann in Jena,1590 wohl Heinr. Aquensis, statt Hieron. A. in Würzburg , 1595 Jo-hann (wohl Josua?) Harnisch in Heidelberg , 1596 OkKviria I>Ian-tiniaua und Plantin's Wittwe und Moretus in Antwerpen , 1607Johann und Jonas Rhodius in Frankfurt a. M., 1611 Jacob undJohann Fischer in Frankfurt a. M., 1612, 1613 und 1614 Joh.David, Joh. Tobias und Joh. Theobald Schönwetter in Frankfurta. M-, 1614 Jacob und Joach. Krusicke in Halle, 1617 Jac.und Joh. Berner in Frankfurt a. M. -c., ferner auch darüber, obdies durch Latinisirung des deutschen Namens oder selbst durch dop-polte lateinische Form veranlaßt worden, wie z. B. Jahr 1571, 1578

31) 8-tmmieIi» tüiamivlum) ist daS lotharingische «t. Niliiel mit dem KlosterSt. IUWIik»eIis, worüber zu vergleichen ^ r^pograplnc-»! Ka-etteer von U«»r^Lotton (2. Aufl. Oxkortl, vniveisit^ ?ress l83l), ein, trotz vieler Un-richtigkeiten und Mangel sehr verdienstlicher Nachweiser über die verschiedenenDruckortc, namentlich auch über die Pseudonymen.

Peter Fabricius und Peter Schmidt in Frankfurt , 1572 u. 1575Christian Müller und Christian Mylius in Straßburg , 1582 u. öfterJoh. Beck und Joh. Pistorius in Erfurt , 1589 Franz Faber undFranz Fabricius in Lyon, 1597 Joh. Schuttes und Johann Prae-torius in Augsburg , sehr häufig Maurer und Latomus in Frank-furt a. M. -c.

Auch die verschiedene oder unrichtige Schreibung der Verleger-Namen ist zu berücksichtigen, wie Jahr 1571 Bladii Erben und1586 Pladii Erben in Rom , 1575 Hieron. Weller und Wellaeusin Löwen, 1590 u. 1595 Andr. Jene und Andr. Gehn in Mag-deburg, 1595 Andr. Welcke und 1596 Andr. Wolcke in Breslau ,1602 u. öfter Jonas Rhodius, Jonas Roß und Jonas Rosa inFrankfurt a. M., 1612 Martin Guiser und 1614 Martin Gnisenin Breslau, 1613 Bernh. Walther und Bernh. Wolters in Köln ,1614 und 1615 Eberken und Eberkönig in Ulm ; ebenso der Um-stand, daß einige Male die Namen nicht ausgeschrieben, wie 1593Palat (vielleicht Palthen) in Frankfurt a. M. und der, daß Ver-legernamen ohne Ortsnamen vorkommen.

Ganz besonders ist auch der Umstand zu berücksichtigen, daßdieselben Verlegernamen sehr häufig an mehreren Orten (oft sind esdie Druckorte des fraglichen Werkes) zugleich vorkommen, wie 1616und folgende Jahre Simon Schamberg theils in Frankfurt a. d. O.,in Frankfurt a. M., in Jena u. f. w. u. s. w. bis weit in das 18.Jahrhundert hinein. Nur theilweise ist bei Anfertigung des Textesaus eine Vereinfachung dieses Verhältnisses, welches u. a. beimJahre 1736 vollständig beibehalten ist, Rücksicht genommen worden.Auch ist nicht selten ein Werk auf gemeinschaftliche Kosten mehrer,in verschiedenen Orten wohnhafter Buchhändler verlegt worden.

Das Dr. hinter den Namen mehrerer Verleger bezeichnet, daßdieselben in dem Meß-Kataloge auch zugleich als Drucker genanntwurden.

Ueber zweifelhafte Ortsnamen ist nähere Prüfung anzustellen,wie Jahr 1572 Tham (vielleicht Alten-Damm bei Stettin ), 1618ob I^oe. ineert. ^utopolis vielleicht ^ritipoüs (Antibes )?, sowieüber die I^ooi ineerti überhaupt, 1623 Lothringen (ohne Zweifelnur ein lotharingischer Ort) -c.

Daß einige Male dieselben Ortsnamen theils Dentschland, theilsdem Auslande zugewiesen, ist zu verbessern. So steht Luxemburg15781580 unter auswärtigen Orten, während es später zuDeutschland gerechnet ist.

Auch eine mögliche Verwechselung ähnlich lautender Ortsnamenist zu berücksichtigen, wie 1588 es statt Thorn wohl Trier heißenmuß, ebenso die ältere Schreibung einiger Ortsnamen, wie 1597und öfter Liech statt Lich , 1602 und öfter Seckaine statt 8ec!al>,öfter Alten-Stettin statt Stettin , und ferner die Anwendung derNamen einzelner Stadttheile für den ganzen Ort, wie Cölln a. d.Spree, 1619 Kneiphof für Königsberg, Heinrichstadt für Wol-fenbüttel?c.

Eine Charakteristik der einzelnen Orte, wenigstens der haupt-sächlichsten, in Bezug auf die dort vorzugsweise gepflegte Literatur(wie z. B. in Cöln die katholische Theologie) würde sehr wünschens-