Druckschrift 
1 (1838)
Entstehung
Seite
9
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Sinngedichte.

"39. An den Salomon. '

Hochwciscr Salomon! dein Spruch,

Daß unter taufenden kein gutes Weib zu finden,"

Gehört gcrad' heraus zu deinen Zungcnsiindcn;

lind jeder Fluch ist minder Fluch,

Als dieser schöne Sittcnspruch.

Wer sie bey taufenden will auf die Probe nehmen,

Wie du gethan, Hochweiser Mann,

Muß sich bey taufenden der Probe freylich schämen,

Wird drubcr wild, und lästert dann.

"40. Auf ebendenselben.

Daß, unter taufenden, ein weiser MannKein gutes Weibchen finden kann:Das wundert mich recht sehr.Doch wundert mich noch mehr,Daß, unter lausenden, ein weiser ManuNicht Eine gut sich machen kann.

"41. Das böse Weib.

Ein einzig böses Weib lebt höchstens in der Welt:Nur schlimm, daß jeder seins für dieses cinzge halt.

"42. An den Acmil.

Mit Unrecht klagest du, treuherziger Acmil,Daß man so selten mir ans deine Worte bauen,Mit Gleichem Gleiches dir gar nicht vergelten will:Wer allen alles traut, dem kann man wenig trauen.

"43. Trux an den Sabin.

Ich hasse dich, Sabin; doch weiß ich nicht weswegen:Genug, ich hasse dich. Am Grund' ist nichts gelegen.