Sinngedichte.*133. Auf den Pfriem.
Pfriem ist nicht bloß mein Freund; er ist mein andres Ich.Dieß sagt er nicht allein, dieß zeigt er mcistcelicb.Er steckt in seinen Sack ein Geld, das mir gehöret,Und thut mit Dingen groß, die ihn mein Brief gclchrct.
»134. Auf den Avar.
Zwar stirbt, und vermacht dem Hospital das Seine,Damit fein Erbe nicht verstellte Thränen weine.
«135. Seufzer eines Kranken.
Hier lieg' ich schwach und siech;
lind ach! die liebe Sophilctte
Weicht keinen Schritt von meinem Bette.
O! daß der Himmel mich
Non beiden Uebeln bald errette!
»136. Auf den Laar.
Daß Laar nur müßig geh, wie kann man dieses sagen?Hat er nicht schwer genug an seinem Wanst zu tragen?
«137. Ihr Wille und sein Wille.
Er. Nein, liebe Frau, das geht nicht an:Ich muß hier meinen Willen haben.Sie. Und ich muß meinen haben, lieber Mann.Er. Unmöglich!
Sie. Was? nicht meinen Willen haben?Schon gut! so sollst du mich in Monatsfrist begraben.Er. Dcn Willen kannst du haben.
"138. Grabschrift der Tochter eines Freundes, die vor derTaufe starb.
Hier lieget, die Beate heißen sollte.Und lieber seyn, als heißen wollte.