Druckschrift 
1 (1838)
Entstehung
Seite
29
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Sinngedichte. 29

Anhang,

aus Lcssings Schriften, 17S3.

An den Herrn R.Es srcnct mich, mein Herr, daß ihr ein Dichter seyd.Doch seyd ihr sonst nichts mehr, mcin Herr? Das ist mir leid.

Auf einen bekannten Dichter.Den nennt der Dichter Mars , und die nennt er Cythcre;Hier komme» Grazien, hier Mnscn ihm die Quere.Apoll , Minerva, Icvs verschönern was er spricht;Wen er zum Eott nicht macht, den lobt er lieber nicht.Ihr, die ihr ihn der Welt vcrachtungswcrth gewiesen,Troz allen Tugenden, die er verstellt gepriesen;Wenn er die Götter all auf fcrtgcr Zunge trägt,Was wundcrts euch, das; er im Herzen keinen hegt?

Der Zwang.Ich habe keinen Stof zum Lachen,Und soll ein Sinngedichte machen.Doch wahrlich, Stoss genug zum Lachen,Zch soll ein Sinngedichte macheii.

Auf das Heldengedichte Hcrrmann. °)Dem Dichter, welcher uns den Hcrrmann hcrgcsungen,Ist wahrlich, G°° sagts, ein Meisterstück gelungen.Und ich, ich sag es auch. Wir müssen es versteh».Nur wünscht ich vom Geschick, noch eins vo» ihm zu seh».U»d was? Ei» Trauerspiel. Ein Trauerspiel? Wovon?Wenn mein Rath etwas gilt, so scvs vom Phaeton.

Eespräch.

X. Soll ich vergebens flehn,

Und keinen Brief von dir in Versen sehn?

Du schenkst ja wohl an Schlcchtre deine Lieder.L. Nun wohl, das nächstcmal will ich in Versen schreiben.T. Top! und ich schreibe dir gewiß in Versen wieder.L. So? Grossen Dank! Nun las; ichs bleiben.

Zuerst in der Berlinischen Zeitung 1753, wo Gottscheds Name ausgeschrieben ist-