Druckschrift 
2 (1838)
Entstehung
Seite
396
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396 Die alte Jungfer.

Aisetre. Ach, behüte uns Gott ! Mit einem dreyfachen Kerldu machst einem mit deinen Reden zu fürchten, daß man des Todesseyn konnte. (Sie macht sich wicdcr über den Korb.)

Peter. Ha! ha! Und bey ihm würde das alles nichts helfen.Laß dich unbekümmert, würde er sagen. Ich will schon sehen, daßich mich des Schatzes bemächtige. So gut ich in Schlesien oder Böh-men , wenn der Nancr sein bischen Haabsceligkcitcn noch so tief ver-graben hatte

^isette. Mir fällt noch was bessers ein. Das wird gewiß geh».

Peter. Nu was? Hat dich der Teufel schon wieder übernKorbe? Ich muß ihn nur wieder umhängen.

Aisette. Sey kein Narr, er wird dir ja zu schwer.

Peter. Nein, nein. Wenn ich ihn zn lange stehn ließe, möchtecr gar zu leicht werde».

Ä.isette. Ich weiß, daß unsre Jungfer den Herrn von Schlagnoch nie gesehn hat. Ich dächte, wenn du dich für ihn ausgäbst

A.elio. Ich versteh dich, Lisettc. Das ist vortreflich ausgesonncn.

Perer. Ich versteh noch nichts.

Aisette- Kommt fort, wir wollen die Sache an einem sichernOrte überlegen. Hier möchten wir überrascht werden.

Zweyter Aufzug.

Erster Auftritt.Lisette. Lelio.

Aisette. Sorgen Sie nicht. Ich glaube gewiß, daß unsrc Listgut ablaufen wird.

L.elio. Ich will eS wünschen. Gewiß, ich würde dich es gcnic-ßen lassen. Und vielleicht hcirathetc ich dich gar.

S.isette- Davon zu einer andern Zeit. Aber wie fest ihr schondas Heirathen im Kopfe stecken muß, das können Sie daraus sehen.Sie hat den Augenblick nach einem Schneider, nach einem Spitzcn-manne, nach einer Aufseherinn, und nach einem Poeten geschickt.

Aelio. Was soll der Poet?

Aisette. Als wenn eine Hochzeit ohne ein Carmcn vor sich ge-hen könnte. Er soll es in seinem oder in eines ander» Name» ma-chen. Und sie hat scho» einen alte» Gulden parat gelegt.