Druckschrift 
2 (1838)
Entstehung
Seite
405
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Die alle Jungfer. 405

Ghldinn, O Lisettc! was muß der Herr Kapitän für ein aller-liebster Mann seyn? Habe» Sie ihn schon gesehen, mein Herr Poetc?

Rröuscl. Sieht er wirklich so aus? Wie heißt er denn?

(phldinn. Ich denke, Sie kennen ihn schon. (5s ist der HerrKapitän von Schlag.

Rrauscl. Von Schlag? Und Dero werther Name ist?

Ohldinn. Ohldinn.

Rröusel. Ohldinn? Mit Erlaubniß, der wievielste Mann ist es,den Sie jctzo nehmen?

Ohldinn- Was für eine närrische Frage! Der erste.

Rrausel. O! verzeihen Sie. Das hätte ich Ihnen gleich anse-hen können. Es ist wahr, Sie sind ja noch in Ihrer blühendenJugend.

Ohldinn. Hörest du, Lisettc?

RrKusel. Ohldinn, Mademoiscll Ohldinn und Schlag, Herr vonSchlag. O glückliche Namen! Die werden zn vortrcflichen GedankenAnlaß geben! Ohldinn, Schlag. Was werde ich nicht vor eine vor-trefliche Allnsion auf die Münzen von altem Schlage machen können!Die alten Jungfern, werde ich sagen können, sind wie die Münzenvon altem Schlage

Fusetre. Hören Sie, Jungfer?

Ohldinn. Ach! mein lieber Mann, Sie denken sehr abgeschmackt.Alte Jungfern, alte Münzen. Ich verspreche mir nichts besondersvon Ihnen.

Rrauscl. Gut, so lassen wir den Einfall weg, wenn er Ihnennicht ansteht. Wenn verlangen Sie das Gedicht fertig zn sehn?

Ohldinn. Je nun, so bald als möglich.

Rräusel. Gut. Gut. Aufs höchste in einer Stunde bin ichdamit da.

Ohldinn. In einer Stunde? Ach! bleiben Sie immer ein weniglänger. Ich besorge, es möchte sonst allzuschlccht werden.

Rröusel. Ja, wenn Sie erlauben wollen, so mache ich es gleichhier. Lassen Sie mich nur ein wenig in einem Zimmer alleine seyn.Zu Hause lärmen mir Frau und Kinder die Ohren allzusehr voll.

Ohldinn. Frau und Kinder?

Äusetre. Ein Poete hat Weib und Kinder?

Rrausel. Eben die Corinna, die ich durch meine Lieder in mei-