Tic alle Jungfer. 413
K.lserre. Verfluchter Streich!
Peter. Was hätte ich euch gesagt? —
Rehfnß. Weil mir nun der Herr Kapitän einige hundert Tha-ler auf einen Wechsel schuldig ist —
Peter. Was wäre ich euch schuldig? Seyd ihr närrisch?
Rehfuß. Ich rede von dem Herrn Kapitän. Der Wechsel istheute um, und es stunde bey mir, ihn in Verhaft nehmen zu lassen.
Peter. Mich, in Verhaft nehmen zu lassen?
Alsetle. Schweig, Peter, sonst sind wir verrathen.
Rehfuß. Weil er mir aber gesagt, daß seine Jungfer Braut fürihn bezahlen wollte, so habe ich mich erkundigen wollen, ob die Ma-demoiscll Ohldinn —
Ghldinn. Mein Herr Kapitän, ich weiß nicht, wie Sie sich aufmein Wort so viele Rechnung ,in voraus haben machen können? WennSie schuldig sind —
Rehfuß. Nein doch, Madcmoiscll, die Rede ist von dem HerrnKapitän von Schlag.
Ghldinn. Je nun, das ist er ja —
Peter. Ja, ja, ich bins, mein Freund. Laß er sich um die Be-zahlung nicht bange seyn. Ich will mich als ein ehrlicher Kerl beyihm abfinden.
Rehfuß. Mein Herr, Sie sind allzugütig. Ich besinne michnicht, daß Sie mir etwas schuldig wären.
Peter. Ja, ja. Ich bin ihm etliche hundert Thaler schuldig.Waren es nicht fünfhundert?
Rehfuß. Nein, nein. Neunhundert ist mir der Herr Kapitänvon Schlag schuldig. Aber Sie —
Peter. O! das heißt auch gar zu viel für einen andern auf sichzu nehmen. Nn, uu. Ich bin ncnnhnndert Thaler schuldig. Undnicht wahr, meine liebe Frau, du willst es bezahlen?
Rehfuß. Ich weiß nicht, mein Herr, ob Sie mich für einenNarren ansehen.
L.elio. lind ich weiß nicht, ob er uns nicht alle für Narren an-sieht. Er spricht, der Herr Kapitän ist ihm so und so viel schuldig;und wenn es der Herr Kapitän cingcständig ist, so will er es wiederläugnen? Was soll das heißen?
Peter. Ja, ja. Ich bin ihm neunhundert Thaler schuldig.