67» Die Matrone von EphcsuS.
naktc harte Erde war von je des Kriegers Sitz und Lager.--
Auch wäre dem abzuhelfen. — Geschwind, Dromo, spring in meinZelt; hole Feldstühle, Tisch, Lichter — lauf! laß dir helfen! — dieFackel laß da! — Oder nimm sie nur mit. — Nein, laß sie da! giebher! — Lauf! Lauf! (Dromo giebt ihm die Fackel und läuft ab.)
Fünfter Austritt.
philokrates- Antiphila. Mysis.
Antiphila. Nimmermehr, mein Herr; ich geb es nimmermehr zu^— Es geschieht ohne meine Einwilligung — das heißt Gewalt brau-chen; mit Gewalt Besitz nehmen. — Aber Gewalt wider eine Schwache,Unglückliche; — ein Mann sollte sich dieser Gewalt schämen.
Philokrates. Ich beschwöre Sie, Madam —
Antiphila- Ich Sie hinwiederum! Entfernen Sie sich, meinHerr; verlassen Sie mich! — Was würde die Welt sagen! MeineEhre, mein Nahme.
Philokratcs. Ihr Nahme, Madam? — Als ob dieser nichtschon durch Ihren grausamen Entschluß über alle Verleumdung erha-ben wäre! — Wer wird es wagen, die Tugend zu lästern, der andem Sarge des Ewiggcliebten das Herz brach? Ihr gcwißer Tod,Madam — bey diesem unmäßigen Schmerze, bey dieser gänzlichenVersäumung aller Pflichten der Selbsterhaltuug, ist er so nahe alsgewiß — Ihr gcwißer Tod drückt bald ein Siegel auf ihre Ehre,daS — Kurz, Madam, ich habe Ihre Erlaubniß; ich kann nicht an-ders, als sie haben. Daran zweifeln, würde an Ihrer Entschlossen-heit eben so sehr als an ihrer Lebensart, an Ihrer Menschlichkeit zwei-feln heißen. — Sie wollen sterben: und ich muß leben, für das Va-terland leben, dessen Knecht ich bin. Ein jedes gehe seinen Weg, ohnedas andre zu irren. — Ja, Madam; Sie erlauben mir, diese Nachthier zu bleiben; Sie erlauben mir, alles hier zu thun, was mir dieSorge für mein Leben befiehlt; cßcn, trinken, schlafen — Ich bedarfder Pflege. — Aber wie war es denn? davon habe ich ja dem Dromonichts befohlen. Ich muß ihm nach. — Können Sie glauben, Ma-dam, daß ich heute noch den ersten Bißcn in meinen Mund uchmcnsoll? So geht es uns armen Soldaten. — (eilig ab)