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Karl Helfferich zum Gedächtnis : [Reden am Sarge in Mannheim am 30. April 1924]
Entstehung
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Konsistorialrat Alfred Fischer , Pfarrer an der JerusalemerKirche in Berlin :

Phil. V 15.Vielleicht ist er darumeine Zeitlang von dir kommen, daß duihn ewig wieder hättest."

Herr, Gott, du bist unsre Zuflucht für und für. Ehedenn die Berge wurden, und die Erde und die Welt ge-schaffen wurden, bist du, Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit;der du die Menschen lässest sterben, und sprichst: Kommtwieder, Menschenkinder! Denn tausend Jahre sind vordir wie der Tag, der gestern vergangen ist, und wie eineNachtwache. Du lässest sie dahinfahren wie einen Strom,und sind wie ein Schlaf; gleich wie ein Gras, das dochbald welk wird, das da frühe blühet, und des Abends ab-gehauen wird, und verdorret. Unser Leben währet siebenzigJahre, und wenn's hoch kommt, so sind's achtzig Jahre,und wenn's köstlich gewesen ist, so ist's Mühe und Arbeitgewesen; denn es fähret schnell dahin, als flögen wirdavon. Lehre uns bedenken, daß wir sterben müssen,auf daß wir klug werden.

Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unsermVater, und unserm Herrn und Heiland Jesus Christus!Amen!

Liebe Trauergemeinde!

Diese Majestät Gottes, die uns das Psalmwort vor Augenstellt und sein heiliger, ewiger Wille haben uns hier um dieletzten Lager zweier treuer Menschenkinder zusammengeführt.Sie gehörten zusammen, dieser deutsche Mann und seineMutter. Einst hat sie ihn groß gezogen in tiefer Treue undheiligem Ernst. Dann hat sie an seinem Aufstieg und Wirkensich gefreut, nun war sie mit ihm in Tagen stiller Ruhe zu

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