Telegramm.
Bremen , den 25. April.Der schreckliche Tod, den Ihr Gatte erlitten hat und derVerlust eines so schöpferischen Geistes für das deutsche Volkbewegen mich tief. Als Leiter der Reichsfinanzen, denen derVerstorbene in schwerer Zeit vorgestanden hat und aus per-sönlicher aufrichtiger Verehrung des Mannes, der seine ganzegroße Kraft in den Dienst des Vaterlandes stellte, spreche ichEuer Exzellenz mein herzlichstes Mitempfinden aus.
Reichsfinanzminister Luther.
Der Reichsminister für Ernährung und Landwirtschaft.
Euer Exzellenz!
Es ist mir zwingendes Herzensbedürfnis, als frühererFraktionskollege Ihres Herrn Gemahls, Ihnen zum Ausdruckzu bringen, wie tief mich der grausame Schicksalsschlag, der Sieund das ganze deutsche Volk mit dem Ableben Ihres Gattenbetroffen hat, bewegt und erschüttert.
Ganz abgesehen von meiner persönlichen großen Ver-ehrung, vermag ich es gerade vom Standpunkt des Reichs-ressorts, welches ich amtlich zu vertreten habe, ganz besondersklar zu übersehen, welch unersetzlichen Verlust die deutsche Volkswirtschaft mit dem Tode dieses großen deutschen Manneserlitten hat.
Als im vorigen Oktober die Ernährung wegen Fehlenswertbeständiger Zahlungsmittel versagte, war es nur auf derBasis des damals bereits vorliegenden, von Ihrem HerrnGemahl in der ihm eigenen, präzisen Schärfe ausgearbeiteten,großzügigen Planes einer Währungsstabilisierung möglich, diedeutsche Rentenmark so schnell zu schaffen, daß eine völligeStockung der Ernährungszufuhr, ja sogar eine Ernährungs-katastrophe vermieden werden konnte.
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