Berlin , den 26. April 1924.Sehr verehrte gnädige Frau!
Zu dem Heimgange Ihres Herrn Gemahls spreche ichIhnen zugleich im Namen des Reichslandbundes unsereaufrichtige Anteilnahme aus. Sein Hinscheiden bedeutet fürunser Vaterland einen unersetzlichen Verlust. Die Hoffnungen,welche die Vaterlandsfreunde auf ihn gesetzt hatten, sind ver-nichtet. Er war aber auch ein wahrer Freund der deutschenLandwirtschaft, deren Interessen er stets auf das wärmstevertreten hat. Wir beklagen tief den Verlust dieses verehrten,trefflichen, unerschrockenen Mannes und Kämpfers, den gemein-same Arbeit und Freundschaft mit unserem vor kurzem Heim-gegangenen großen Führer Dr. Rösicke verbanden. SeinAndenken wird von uns über das Grab hinaus in hohen Ehrengehalten werden.
Möge die warme Anteilnahme, die dieser Schicksalsschlagim ganzen deutschen Vaterlande findet, Ihnen in Ihremschweren Unglück zum Trost gereichen!
Mit der Versicherung meiner und des Reichslandbundestiefer Trauer verbleibe ich, verehrte gnädige Frau, Ihr sehrergebener Graf Kalkreuth.
Telegramm.
Berlin , den 26. April 1924.Fassungslos über das namenlose Eisenbahnunglück, dasIhnen Ihren Herrn Gemahl und unserer Partei den bestenund fähigsten Führer entrissen hat, stehen wir tief erschüttertin der schwersten Stunde Deutschlands im Geiste an der Bahredes Heimgegangenen. Wir bitten Sie, unsere herzlichsteAnteilnahme und unser tiefstes Beileid entgegenzunehmen.Wir werden ihm ein dauerndes Andenken bewahren.
Deutschnationaler Arbeiterbund, Wischnövski.
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