wir auf das Schmerzlichste mit. Der Verlust unseres verdientenMitgliedes und ehemaligen Ehrenpräsidenten bedeutet für unseine fühlbare Lücke. Wollen Sie freundlichst den Ausdruckunserer aufrichtigsten Teilnahme entgegennehmen.Mit vorzüglicher Hochachtung
Deutsches Museum, Dr. von Miller.
Stuttgart , den zo. April 1924.Euer Exzellenz!
Mit all den vielen, die tief erschüttert an der Bahre desMannes stehen, der für unser armes Deutschland die einzigegroße Hoffnung für kommende bessere Zeiten war, sprecheich Euer Exzellenz meine herzlichste Teilnahme an dem uner-setzlichen Verluste aus.
Was das zerquälte Vaterland an ihm als Politiker verlor,will ich nicht ausführen; ich betraure als Verleger gleicher-maßen auch den Mann der Wissenschaft, den Kopf, derallein in Deutschland das finanzielle Elend zu übersehen im-stande war. Mit ihm ist der Kenner unseres Geldwesens insGrab gesunken. Zurückgeblieben ist aber als ehernes Stand-bild sein Werk „Das Geld ". Dieses geistige Kind werde ich,das dürfen Euer Erellenz versichert sein, immer hoch in Ehrenhalten und will dadurch versuchen, mit beizutragen, den Dankdem teuren Entschlafenen abzustatten, den wir ihm für seinfrüheres Tun und insbesondere für seine letzte große Tat,die Schassung unserer jetzigen stabilen Währung schuldig sind.
Irgendwelchen Trost gibt es in solch schwerem Leidennicht. Vielleicht kann das Bewußtsein, daß das geistige WerkHelfferichs weiter leben und Gutes schaffen wird, dazu beitragen,den großen Schmerz zu mildern.
Die Zusammenarbeit mit Seiner Exzellenz während allder Jahre, in denen das „Geld" in sechs Auflagen seinen Sieges-zug durch die Welt machte, wird mir eine bleibende Erinnerung
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