geböte, der Juli 1916 zeigt 154, schließlich im Oktober 1916 — dieletzte Zahl, die uns zur Verfügung steht — waren es noch 135 weib-liche Angebote auf 199 offene Stellen.
Sie sehen also, daß bei den weiblichen Arbeitskräften eineschwere Krisis, die der Krieg brachte und die lange anhielt und sichzeitweise verschärfte, heute im wesentlichen überwunden ist. Aberganz im Gegensatz zu den männlichen Arbeitskräften, wo das An-gebot an Arbeitskräften um ein Drittel hinter der Nachfrage zurück-bleibt, haben wit bei den weiblichen Arbeitskräften immer noch einArbeitsangebot, das die Nachfrage um ein Drittel übersteigt.
Dabei wirkte bei den Frauen als heilsames Gegengewicht gegendie Arbeitslosigkeit die Möglichkeit der Einschiebung in die bishervon Männern besetzten Arbeitsstellen.
Diese Möglichkeit ist bei der Industrie und Landwirtschaft inallerweitestem Amfange verwirklicht worden. Ich habe die Zahleneiner beträchtlichen Anzahl von Betriebskrankenkassen daraufhinzusammenstellen lassen. Danach hat der Anteil der weiblichenArbeitskräfte an der Gesamtzahl der Arbeiter vom Juli 1914bis Juli 1916 sich folgendermaßen erhöht: in der Hüttenindustrie,der Metallbearbeitung, der Maschinenindustrie von 7 auf 19 Pro-zent, in der chemischen Industrie von 7 auf 23 Prozent, in der elek-trischen Industrie von 24 auf 55 Prozent. Meine Äerren, das gibtIhnen ein ungefähres Bild davon, in welchem Amfange der Ersatzmännlicher Arbeit durch weibliche Arbeit in den für den Kriegarbeitenden Industrien heute schon durchgeführt ist. Äber die Land-wirtschaft brauche ich nichts zu sagen. Sie wissen alle, in welchemMaße die Frau, von der kleinen Bauersfrau bis zur großen Guts-herrin, heute schon ihre Arbeitskraft der Landwirtschaft widmet, inwelchem Maße heute schon die Frau der Rückhalt und die Stützeunserer landwirtschaftlichen Betriebe ist.
(Sehr richtig! rechts.)Aber auch hier muß ich sagen: wir müssen noch weiter gehen alsbisher! Jede Frau, die heute Männerarbeit verrichtet, sei es in derLandwirtschaft oder der Industrie, sei es an der Drehbank oder inder Schreibstube, jede Frau, die heute einen Mann freimacht für dasFeld oder für die Schwerarbeit, jede solche Frau ist heute sovielwert wie der Mann, der draußen im Schützengraben vor demFeinde steht.
(Sehr richtig! rechts.)
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