her auf dem Gebiete der Umstellung unseres Wirtschaftslebens, derAnpassung unserer ganzen Volkswirtschaft auf die Kriegsverhält-nisse geleistet worden ist.
Wir wollen uns keiner Täuschung hingeben, als ob die Zahlderjenigen, die heute müßig gehl, eine ansehnliche wäre. Sie istnicht allzu groß. Gewiß, Nichtstuer machen sich da und dort auf-dringlich und in einer zu dem Ernste der Zeit nicht passenden Weisebreit. Aber die Müßiggänger sind keine Reservearmee, mit der wirunsere wirtschaftlichen Schlachten schlagen können. Wir sind daraufangewiesen, die Arbeitskräfte aus Betätigungen herauszunehmen,die für die Kriegführung und Volksversorgung von geringererWichtigkeit sind, oder auch aus solchen Betrieben, die an und fürsich für die Kriegführung und Volksversorgung notwendig sind, dieaber mit Arbeitskräften übersetzt sind. Das letztere gilt zum Beispielfür die Textilindustrie. Aus Gründen der Sozialpolitik, die ich vor-hin andeutete, aus Rücksicht auf unsere Zukunft haben wir dort dieMaßnahmen getroffen, von denen ich vorher sagte, sie sind dasGegenteil einer rationellen Ausnutzung der Arbeitskräfte. Wirhaben ferner durch die Unterstützung von Reich, Einzelstaaten,Kommunen, Unternehmern dazu beigetragen, daß die Arbeiter indiesen Betrieben weit über das Maß hinaus festgehalten wurden,das der zu leistenden Arbeit entspricht.
Meine Herren, so berechtigt die Motive des bisherigen Vor-gehens sind: die Fortsetzung des bisherigen Systems können wir unsnicht gestatten. Wir werden darauf hinwirken müssen, daß die zuschaffende Arbeit nicht mehr Arbeitskräfte bindet, als zu ihrer Er-ledigung strikt notwendig ist. Daß wir dabei mit Schonung undVorsicht vorgehen werden, daß wir nicht daran denken, zum Beispieldie Unterstützungen, die bisher für die Textil-, Lederindustrie usw.gewährt worden sind, nun zu entziehen, ehe für die Arbeiter neueArbeit und neuer Verdienst gefunden ist, ehe sür sie eine andereExistenzgrundlage gefunden ist, das, glaube ich, versieht sich vonselbst. Ich will es aber ausdrücklich hier feststellen, weil doch Be-sorgnisse über diesen Punkt zu mir gedrungen sind., Im ganzen Gesetze und in den Richtlinien, die ihm beigegebensind und die nach Ihrem Wunsche wohl in das Gesetz hineingearbeitetwerden, ist keine Rede davon, daß irgendeine Instanz ermächtigtsein soll, die Stillegung oder Zusammenlegung von Be-trieben ohne weiteres zu dekretieren. Es handelt sich in dem Gesetz18