dem Münzverein oder doch gleich nach der Reichsgründungvon der deutfchen Regierung aufgerufen und eingelöftworden wären, folange der Geldwert noch dem Stoffwerteder Taler von '/so Pfund Silber entfprach. Helfferich übteeine fcharfe aber berechtigte Kritik an den Unterlaffungs=fünden der ehemaligen Zollvereinsflaaten und der Reichs=regierung. „Wie kann eine Regierung — fagte er — dieVerantwortung auf (ich nehmen, ein mit anderen Staatengemeinfchaftliches Umlaufsmittel fortbeftehen, die vertrags=mäßigen Abmachungen aber ablaufen zu laffen? — Geradedas tat man. Statt auf irgendeine Weife Ordnung zufchaffen, ließen die deutfchen Regierungen ruhig und ohneBöfes zu ahnen, den Zeitpunkt der Vertragslofigkeit überihre Taler hereinkommen, und als fidi die naturgemäßenfchlimmen Folgen diefer Unordentlichkeit fpäter zeigten,war man allgemein fehr erflaunt." Er (teilte außerdemfeft, daß noch nach dem Ausfeheiden Öfterreichs aus demMünzverein widerrechtlich 168304 Vereinstalerftücke aufder ungarifchen Münze zu Karlsburg geprägt worden waren,die in Deutfehl and keinen gefetjlichen Kurs hatten und zuderen Einlöfung das Deutfche Reich auch nach dem Gefet;von 1892, das diefe Verhältniffe endgültig regelte, nichtberechtigt war, und fchließlich wies er darauf hin, daß nachden Angaben des öflerreichifchen Finanzminifteriums dasDeutfche Reich troijdem die Einlöfung auch diefer imTahr 1868 geprägten Taler in dem zwifchen dem DeutfchenReiche und Öfterreich gefchloffenen Abkommen übernommenhabe. Eine amtliche Aufklärung diefer Vorgänge ift bisherin der Öffentlichkeit nicht erfolgt. Die Schrift, die in denKreifen der Reichsregierung größte Beachtung fand, war dasErgebnis ernfter wiffenfchaftlicher Forfchung. Sie ift voneiner erftaunlichen Reife und befitjt alle die Vorzüge, dieauch den fpäteren gelehrten Arbeiten Helfferichs eigen=tümlich find.

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