24. Dezember 1898 (Berlin ) über „die Erneuerung desdeutfdien Bankgefetjes" wie folgt:
„Vor einem halben Jahr erfchien Helfferidis reichhaltiges, zweiftarke Bände umfaffendes Werk: Die Reform des deutfdien Geldwefensnach der Begründung des Deutfdien Reichs, ein Werk, welches ohne jedeÜbertreibung ein grundlegendes genannt zu werden verdient. Hier iftdie Entwiddung der Reidismünzgefe^gebung von ihren Anfängen biszum heutigen Zeitpunkt in allen ihren Phafen Schritt für Schritt vor=geführt, ftatiftifdi belegt, den auftauchenden Problemen nach erläutert,mit wichtigen, bis dahin unbekannten Aktenflüdten aus den Archivender Bank, des Reidisfdiagamtes und des Bundesrats unterftüt^t; infolcher Weife, daß auch die charakteriftifchen Phänomene, welche diemonetäre Umgeftaltung der modernen Welt überhaupt innerhalb derlegten Dezennien durchgemacht haben, im Lichte der deutfdien Münz=gefchichte klar und erfchöpfend zur Darfteilung gelangen. Es ift geradezuerftaunlidi, wie ein kaum über die Hälfte der zwanziger Jahre zählenderMann ein fo umfangreiches und inhaltreiches und doch gedrängt ab=gefaßtes, für den Fachmann unentbehrliches Werk zuftande bringenkonnte. Und dennodi ift der Fleiß, das Wiffen, die emfige Fertigkeit,die Elaftizität, für welche die Bcfdiaffenheit des Ganzen ein [brechendesZeugnis gibt, nicht das Merkwürdigfte an diefer Leiftung. Am meiftenüberrafcht der praktifdie Blidt eines bis jetjt nur mit dem Studium undder Theorie befdiäftigten jungen Gelehrten. Die Behandlung und Be=gutaditung der zahlreichen und verwickelten Probleme der Währungs=und Bankpraxis würden auch dem erfahrenden Gefdiäftsmanne nochEhre machen. Was ich hier fage, ift nicht etwa mein perfönliches Urteil.Es ift das aller Kenner, foweit es zu mir gedrungen ift. Gewiß hatein Mann, der feine Anflehten mit Lebhaftigkeit und Schärfe zum Aus=druck bringt, in dem ihm gegnerifefaen Lager auch Tadler; aber feineeminente Befähigung werden ihm gewiffenhafterweife auch die Gegner,foweit fie ernfl zu nehmen find, nicht abfpredien."
Knapp aber hatte bereits am 13. März 1898 an Helfferidigefchrieben:
„Ich bin foeben mit dem Lefen Ihres Werkes fertig geworden,hoffentlich als einer der erften, die das von fleh fagen können. Ich ftehenodi ganz unter dem erften Eindrudt und kann nur fagen, daß ich denganzen Aufbau des erften Bandes fdilechthin unübertrefflich finde. Diedurchfichtige Anordnung und die fließende Sprache find meifterhaft. Siehaben nicht nur unerhörte Kenntniffe der Tatfadien und juriflifchenSdiarffinn bewiefen, fondern auch ein Maß von Uberblidi, das bei einemfedisundzwanzigjährigen Jüngling beifpiellos ift; wären Sie zweiundfechzigJahre alt, fo würde man fagen, es käme von langer Lebenserfahrungund könnte nur fo erlangt werden. Auch Ihr Erfaffen der jedesmaligen
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