Teil eines Werkes 
Theil 2 (1752) Jacob Benignus Bossuet, Bischofs von Meaux, Einleitung in die Geschichte der Welt, und der Religion / fortgesetzet von Johann Andreas Cramern, Hochfürstl. Oberhofpredigern in Quedlinburg
Entstehung
Seite
609
Rechtsdrehung 90°Linksdrehung 90°
 100%
 100%
 0%
 0%
 0%
 
Einzelbild herunterladen
 
20 mm

Zweyter Abschnitt. 609

che nicht unterwerfen wollte, wendeten sie sich an denKaiser AurelianuS , und bathen ihn, daß er ihren An-spruch vollziehen und ihn aus dem bischöflichen Hause,oder wenn eine Kirche darunter zu verstehen ist, auödem Besitze der Kirche treiben sollte. Paulus irrete;aber war e6 an dem , was Cyprian behauptet undnoch niemand eingeschränket halte, daß kein Bischofden andern richten und seiner Würde entsetzen könnte:wie konnte die Handlung dieser Bischöfe mit diesemGrundsätze verglichen werden? Ihr Eifer für dieWahrheit war löblich: allein, sollte nicht die Art,wie er sich äußerte, seine gesetzmäßigen Gränzen über-schritten haben, und zwar solche, die er sich selbst vor-geschrieben hatte. Hatte er Anhänger in Antiochien ,die zum bischöflichen Hause, es werde nun eine Kir-che darunter verstanden oder nicht, das ihrige beyge-tragen hatte: so konnten die Rechtgläubigen den Ir-rmden, darum weil sie irrten, den Antheil, welchensie daran besaßen , nicht vom Kaiser entziehen lassen.Sie konnten den Paulus und seine Secte von ihre?Gemeinschaft ausschließen: allein, dem ungeachtetaber hätte, wenn nach der strengsten Gerechtigkeit ver-fahre» worden wäre, einem jeden, den Rechtgläubi-gen so wohl, als den Irrenden, das Ihrige werdenmüssen. Und wenn unter einein heidnischen Kaiser ei-ner Unrecht leiden sollte: wem war es anständiger,als den Rechtgläubigen? .

Wirklich war auch die Gleichheit unter den Bischö-fen so groß nicht, als sie CyprianuS machte, weil eseben sein Vortheil crfoderte. Je angesehener der Ortund die Provinz eines Bischofes war, desto größerwurde fein Ansehen. Der Saame zu den erzbischöfli-chen und patriarchalischen Würden und zum Unter-

U. Theil. Qq schied«