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9 (1839)
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Neu Duldung der Deisic»? Fnigmeiit.

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gleichen Theologen in Verdacht zn haben, daß sie von dein gan­zen Christcnthume nichts übrig lassen, und nichts übrig lassen wollen, als den Namen. Daß dieses bey einigen auch wohl der Fall seyn möchte, daran ist kein Zweifel. Aber bey vielen ist er es auch gewiß nicht; bey denen gewiß nicht, die sich ge­gen die Vertheidiger einer blos natürlichen Religion mit so vie­lem Stolze, mit so vieler Bitterkeit ausdrücken, daß sie mit jedem Worte verrathen, was man sich von ihnen zu versehen hätte, wenn die Macht in ihren Händen wäre, gegen welche sie itzt noch selbst protcstircn müssen. Dieser ihr vernünftiges Christenchum ist allerdings noch weit mehr, als natürliche Re­ligion: Schade nur, daß man so eigentlich nicht weiß, weder wo ihm die Vernunft, noch wo ihm das Christenthum sitzt.

XIX.

Ergänzungen des Julius Firmicus .

Das astrologische Werk des Julius Firmicus , (denn von diesem wird hier allein die Rede seyn) oder wie er es selbst gcncnnct hat, dessen I^ilin VIII Nirtlioleos, sind zuerst zu Venedig bey Simon Bevilaaua im Druck erschienen, und zwar unter Besorgung des Pesccnnius Franciscns Niger, welcher in seiner Zucignungsschrift an den Kardinal Hippolytus von Este sagt, daß er die Handschrift, ich weiß nicht aus wel­chem barbarischen Lande, hergeholet habe. Dein Stern, schreibt er, war es, der mv daidaros szioliaturum acl oxtremam tli.ii'um t'ocvm clouoxit, vlii äotrutus in eareerom gottioa feriwto 1'ii'mieus liMadar. Voni, vicli et viel, moenm^uo tam praoola rum eomitem, tuis i'scküs tutus in patl'iiun clocluxi. FabriciuS und andere verstehen dieses von Constantinopcl: ob mit Recht, kann ich nicht sagen; fast sollte mich die gottiea keritas daran zweifeln lassen. Denn daß den Türken der Name Scythen noch wohl zukommen könne, will ich nicht in Abrede seyn. Ob aber auch der Name Gothen? Wäre es hierzu genug, daß vielleicht

auch die Gothen Scythen gewesen?--Selbst habe ich diese

erste Allsgabe nie gesehen. Doch weiß ich, daß sie höchst man-