tizismus auf eine Linie gestellt werden. "Während derletztere von der Ansicht ausgeht, eine Erkenntnis von objektivemWerte sei überhaupt unmöglich, will Hume nur den Beweiserbringen, dafs gewisse allgemeine Begriffe, wie Substanzund Kausalität, ihre Notwendigkeit weder aus dem reinenDenken noch aus der Erfahrung erhalten. Im Begriffe derUrsache ist die Wirkung noch nicht enthalten; daher wirddie Kenntnis der Kausalbeziehungen durch das Denkena priori nicht erreicht,*) andererseits giebt uns die Wahr-nehmung nur gewisse Successionen von Ereignissen, derenregelmäfsige Wiederkehr mittelst des Associations-Mecha-nismus in uns einen subjektiven, auf Gewohnheit sichstützenden Glauben erzeugt, dafs es sich damit auch fernerso verhalten werde. 2 ) So nimmt denn bei Hume derKausalbegriff eine eigentümliche Stellung ein zwischen demempirischen Erkenntnis-Inhalt und dem Lehrsätzen derMathematik, welche apriorisch, d. h. auf rein analytischemWege aus Begriffen heraus entwickelt werden, in welchensie schon unentfaltet liegen. Allem Dogmatismus trittHume energisch entgegen, indem er darzulegen bemüht ist)dafs wir über die letzten Gründe des Weltgeschehens ab-solut nichts wissen können, da uns die Erfahrung überderen Beschaffenheit nichts sage und apriorisch sich überdieselben nichts ausmachen lasse. 8 ) Durch seine scharf-sinnigen Untersuchungen hat Hume den Impuls gegeben,der den Kritizismus Kants ins Leben rief.
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Die Weiterbildung der Kant'schen Aprioritätslehre bis zur Gegenwart : ein Beitrag zur Geschichte der Erkenntnistheorie / Rudolf Eisler
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