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deshalb notwendig sind, weil sie es auch für die Dingesind ?*) — Der Raum ist das äufsere Erzeugnis der Be-wegung, die Zeit ist die Vorstellung des Mafses derselben. a )Beide sind ursprünglich nicht fertige Formen, sondern ent-wickeln sich aus der Bewegung, aus der »ursprünglichenThat des Denkens;« darum sind sie nicht zufällig und durchdie Sinne gegeben, sondern notwendige Bedingungen derWahrnehmung. 3 ) So sind die Elemente der Mathematikund der Phoronomie, dem Geiste durch seine eigene Thatverständlich. 4 ) Die Kategorien sind die Grundbegriffe,welche aus der Reflexion über die Formen der Bewegungdes Denkens resultieren.'"') Sie sind »reale« Kategorien,weil sie zugleich die allgemeinsten Beziehungen der Dingeausdrücken.") Sie, die Kategorien, bilden sich aus der sinn-lichen Anschauung unbewufst heraus, indem die Bewegung,die Quelle der Kategorien, in ihr schon enthalten ist.')Trendelenburg kommt zu dem Resultate, dafs die logischeEinheit ein Gegenbild des realen Ganzen ist, da beide Pro-dukte derselben Bewegung sind. s )
12. Herrmann Lotze.
Lotzes erkenntnistheoretische Prinzipien fufsen, wie erselbst bemerkt, in vielen Punkten auf den richtig verstan-denen Lehren Kants . 9 ) Alle Erkenntnis hebt mit der Er-fahrung an; die sinnliche Anschauung ist die Reaktion desBewufstseins auf die Eindrücke der Aufsenwelt. Zwei
1) r. c. s. 162.
2 ) 1. c. S. 166.
3 ) 1. c. S. 166—68.
4 ) 1. c. S. 292.
5 ) !. c. S. 330.
6 ) 1. c. S. 329.1. c. S. 179.
8 ) 1. c S. 358.
9 ) Logik, 1874, 3. Buch S. 524.