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Die Reichsbank : 1876-1900
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Zl.

Die Vcrmaltungsorgnnisation.

gewisse Anzahl von Iahren gestellt werden, durchaus vorübergehenden Charakter, siefallen weg, sobald sich die Lebensfähigkeit der Nebenstelle erwiesen hat.

130 Unteranstalten (unselbständige Kommcmditen, Agenturen und Waarcndepots)wurden von der Preußische» Bank übernommen und 17 kurz darauf im Jahre I87i>neu errichtet: sie haben sich wenigstens in den ersten Iahren nicht ununterbrochenvermehrt, hier und da sind Nebenstellen, hauptsächlich aber Waarendepots, deren Geschäftesich uicht iu der erwarteten Weise entwickelten, wieder eingegangen (vergl. Tab. 5). So hatihre Zahl in den ersten 12 Iahren nach 187<> nur um 25 zugenommen, um so stärkerwar aber die Steigerung in den letzten 12 Iahren. Ende 1900 hatte die Neichs-bank 255 Unteranstalten auszuweisen gegen 147 im Jahre 1876 und 172 am Endedes Jahres 1888, ein um so bemerkenswertheres Resultat, wenn man bedenkt, daßinzwischen die Zahl der Waarcndepots sich von 27 auf 14 vermindert hat, daß 16 Neben-stellen in Neichsbankstellen umgewandelt siud und 43 den erweiterten Giroverkehr erhaltenhaben. Die in den letzten Iahren in Folge der Erweiternng ihrer Befugnisse immer mehrgewachsene Bedeutung der Unteranstalteu zeigt sich auch darin, daß ihre Vermehrung iustärkerer Progression vor sich gegangen ist als die der selbständigen Anstalten/ währendEnde 1876 auf eine der letzteren 2,49 Unteranstalten kamen, stellte sich das VerhältnißEnde 1888 auf 1 : 2,»-> und Ende 1900 auf 1 : 3,4.

Die Vermehrung der Zweiganstalten der Reichsbank insgesammt ist nicht nur eineabsolute, insofern sich ihre Anzahl von 206 (1876) auf 330 (1900) bei gleichgebliebenerGröße des Reichsgebiets vermehrte, sondern auch eine relative (vergl. Tab. 5). Sie ist instärkerer Progression erfolgt als diejenige der Bevölkerung, da eine Bankanstalt Ende 1876auf 209 000, Ende 1900 dagegen auf nur 170 000 Einwohner kam, ein Zeichen für dieerhöhte Iutensität der Thätigkeit der Bank, die in letzter Linie durch die veränderteGestaltung des deutschen Wirtschaftslebens, durch das mächtige Emporblühen vonIndustrie und Handel bedingt ist.

Die Dichtigkeit der Bevölkerung und die wirtschaftliche Struktur der einzelnen Ge-biete sind im Großen und Ganzen für die territoriale Gestaltung des Filialsystemsder Reichsbank maßgebend (vergl. Tab. 4). In dichtbevölkerten, hochentwickelten Gegendenliegen die Zweiganstalten enger bei einander als in vorwiegend landwirthschaftlichen.Darum sind die Bankbezirke in Gegenden mit ausgebildetem Handel uud reicher Industrieviel kleiner als anderswo. Nimmt man die durchschnittliche Größe eines jeden der 76 Bank-bezirke mit 7114hKm an, so ergiebt sich, daß sast alle mit vorwiegend Industrie undHandel treibender Bevölkerung hinter diesem Durchschnitte zurückbleiben. Es sällt diesumsomehr in die Augen, wenn man berücksichtigt, daß die Bezirke bedeutender Bank-anstalten, wie Leipzig, Esseu, Dortmund und Chemnitz zu den kleineren, ja zum Theil