eigener Prägung, welche Fragen unseres persönlichen Le-bens im Sinne der Wiedergeburt beantworten. Solche Leitsätzebilden wir nach der Art der folgenden, welche vielerlei Fragenbeantworten, aber weit davon entfernt sind, die Fülle des Lebensund seiner Lagen zu erschöpfen. Üben wir unermüdlich, da-mit uns nicht die Sieger weltlicher Wettkämpfe beschämen!
Zur Wiedergeburt des Abendlandes führt nicht langatmigeTheorie, sondern fest zugreifende, unablässige Praxis.
Wir unterscheiden im folgenden sieben Lebensgebiete, aufdenen die Wiedergeburt sich auswirken soll — erst in Gedankenund Worten, dann in Gesinnungen und Taten, erst in der Helledes Bewußtseins, welche den göttlichen Schatz in uns unmittel-bar erleuchtet, dann in den dunklen Tiefen des Unterbewußt-seins. Erst wenn letzteres vom göttlichen Geiste erfüllt und be-friedet ist, ist die Wiedergeburt vollendet.
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Gott — Mensch : Wir ruhen inGott — Gott wohnt in uns.Denn von ihm, durch ihn und zu ihm sind alle Dinge — derAllumfasser, der Erste und der Letzte, der Urgrund und dasEndziel — Schöpfer und Erlöser!
Wir fürchten nichts, nichts schadet uns; denn Gott verläßtuns nicht. Gott ist stärker als der Dämon; darum müssen denen,die Gott lieben, alle, alle, alle Dinge zum besten dienen.
Es ist uns gegeben, den Willen des Höchsten schweigendzu erlauschen und ihn mit seiner Hilfe schrittweise zu voll-bringen. So schreiten wir von Erfolg zu Erfolg, denn GottesKraft ist in dem Schwachen mächtig. So lange Gott seinenWillen verhüllt, warten! Nicht grübeln! Noch ist die Sachenicht reif! Gott spricht oftmals zur Nachtzeit.
Unter Abwehr des Ansturms unbeherrschter Gedanken sam-meln wir uns auf das Eine, was not tut: wir versenken unsereSeele in die Tiefen des göttlichen Urgrunds, zu einem neuen,freieren, froheren Leben in Harmonie mit dem Unendlichen.Wir öffnen uns den Strömen des Guten, die das Weltall durch-fluten und schwingen mit dem Rhythmus des Göttlichen.
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