sammle Kräfte; folge den ziehenden Wolken, lausche denVögeln und Insekten — verschwimme!
Bekämpfe negative Gemütsbewegungen, die deine Arbeits-kraft verwüsten, durch die entgegengesetzte Körperbewegung:pfeife die Angst — lächle den Zorn und Ärger hinweg. Leitepositive Gemütsbewegungen, wie Liebe, Begeisterung, Gemein-sinn, in dein Werk hinein, als Kräfte, die das Schwungrad an-treiben. Nichts Großes wurde vollbracht ohne Hoffnung, Glau-ben und Liebe!
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Dem Handarbeiter: Nicht die Mechanisierung der Arbeitist schuld an der so weitverbreiteten Arbeitsunlust — Gott istauch in der Maschine! Schuld ist die Verödung des Innen-lebens, die Ablösung von Gott und damit vom Weltganzen, dieVereinzelung des Menschen in der kapitalistischen Gesellschaft,welche die Arbeit ihres Sinnes und Zweckes beraubt hat undauch in der Freizeit es nicht zur rechten Entspannung kommenläßt. Hierzu kommen die Minderwertigkeitsgefühle, welche Er-ziehung und Umwelt, Wohnungselend und Arbeitsunsicherheitüber den Handarbeiter verhängen — Folgen der Gesamtsündedes Zeitalters. Unter der Peitsche des Kapitals, wie es Ricardound Marx verstanden, glaubte der Arbeiter den Mehrwertseiner Arbeit einem Unternehmer abtreten zu müssen, welcherden Menschen als bloßes Mittel behandelt. Er glaubte sich aus-gebeutet für Zwecke des Gewinns, des Genusses, vielleicht desunverschämten Luxus. Tatsachen kamen diesem Glauben zuHilfe und machten die Arbeit zum Fluch. Nicht mit einem Be-fehlswort wird die Stimmung des Klassenkampfes gebändigt.Der Proletarier verlangt Mensch zu sein unter Men-schen.
Der Arbeiter ist kein Sklave mehr, der an dem großen Werkeder Volksgemeinschaft bewußt, freudig, rhythmisch, ge-sammelt mitarbeitet, der sich eingliedert unter der Bedin-gung, daß diese Volksgemeinschaft jedes ihrer Glieder als wert-voll und unentbehrlich anerkennt. Das Volk ist feinfühlig. •&
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