Druckschrift 
Zur Wiedergeburt des Abendlandes / von Gerhard von Schulze-Gaevernitz
Entstehung
Seite
95
Einzelbild herunterladen
 
  

schiede vernichtet! Frigide Frauen weibische Männer! Auchim Wirtschaftsleben dringt die Frau vor. Als Verdienerin kannsie nicht selten denboy " aushalten, dem das Schicksal droht,das manche niedere Lebewesen ereilte: zum rudimentärenGeschlechtsorgan herabzusinken.

*

Im Überblick über jenes Gestern und dieses Heute klärensich die Richtlinien des bessern Morgen. Tatsachenals Tatsachen anerkennend, nehmen wir unter Trümmerndie Keime neuen Lebens wahr. Abhold aller Prüderie, dieso unsinnig ist wie der Hexenwahn, glauben wir an dasGute, das sich durchsetzt trotz alles entgegengesetzten Scheins.

Im einzelnen: i. Der Lebenserneuerer bejaht die Erotik alsLebensfreude und Kulturquelle, in welcher Körper und Seelezusammenfließen. Gott ist kein harter Despot; er setzt dieFreude als Preis für die Erfüllung seiner Gebote, wenn die Ge-bote nicht um der Freude willen erfüllt werden. Unter diesenFreuden ist diejenige die reinste, die im andern Geschlecht dasEbenbild Gottes offenbart. Keine Frau, nur wenige Männergelangen zur Vollendung ihres irdischen Wesens, deren Lebenniemals, wenn auch nur flüchtig, von Eros verklärt ward. Eros fordert die Verschiedenheit der Geschlechter in ihren körper-lichen wie seelischen Merkmalen; er liebt eineReizschwelle",welcher Rassenmischung in maßvollen Grenzen günstig ist(Eugen Fischer ). Eines von zahlreichen Beispielen bietet dieMischung zwischen nordischer und dinarischer Rasse im süd-lichen Deutschland . Liebe ist eine Kunst, die erlernt sein will,welche Ratschläge nicht verschmäht: eine Kunst, in welcherder Mann, sich selbst zurückhaltend, das Weib zum Gipfelemporleitet. Eros streut seine Blumen in das vorbereitendeLiebesspiel, das der vollzogene Geschlechtsakt jäh, oft ent-täuschend beendet.

Als Geschlechtswesen vollendet das Weib sich in der Mutter-schaft, während der Mann in die Arbeit für Familie und Volkzurückkehrt. Schwere Berufsaufgaben, beiden bevorstehend,

95