3. Das Weib.
Du kaufst ein Weib, mein Sohn? Du kaufst ein Otternnest.Du packest zu? O nein! Die Hölle krallt Dich fest.
Weib ist des Mannes Lust, und Mann des Weibes Weide.
Ist es zur Lust allein, so wird's zu Reu' und Leide.
Wo Aug' in Auge fließt und Seel' in Seele weitet,
Da ist ein selig Ruh'n, dem keine Pflicht mehr streitet.
Prüf Deine Liebe so: Willst Du, daß diese HandAuch ruh' auf Deiner Stirn im Todesfieberbrand?
Ein echtes Ehebett ist Gottes Reich auf Erden.
Kein Zwang! Das Ich im Du will drittes Beßres werden.
4. Das Reich.
Stets drohen Krankheit, Tod, der Sünde wilde Drachen.Stampft Mars gar durch die Welt, wie wird die Hölle lachen!
Berannt von fremdem Huf, mein Deutschland — Wüstenei!Zum Aufbau Deines Reichs mach', Herre, Deutschland frei!
Haß herrscht und Mord und Brand; in Blut ertrinkt die Erde.Wir falten still die Hand: „Ein Hirt und eine Herde!"
5. Der Christ.
Sie ist nicht gut, nicht schlecht; blind ist sie die Natur,
Folgt wahllos dem Gesetz. Es seufzt die Kreatur.
Enthoben der Natur, gilt Dir ein inn'res Soll.
Frei wählst Du; wählst Du schlecht, so zahlst Du bitt'ren Zoll.
Es jubiliert der Christ: Das Licht ward angezünd't,
Geboren wurde Gott im holden Menschenkind.
Gott ward vermählt dem Fleisch; der Himmel ward erschlossen,Und Engel steigen auf und nieder gold'ne Sprossen.
Ob Dich das Leben führ' durch Blumen, Wüstensand —In letzter Todesnot greif Deines Gottes Hand!
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