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Zur Wiedergeburt des Abendlandes / von Gerhard von Schulze-Gaevernitz
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VIERTES KAPITEL

DIE AUFGABE

Das ganze Weltwesen liegt vor uns wie ein großer Steinbruchvor dem Baumeister, der nur dann den Namen verdient, wenner aus diesen zufälligen Naturmassen ein in seinem Geiste ent-sprungenes Urbild mit der größten Ökonomie, Zweckmäßigkeitund Festigkeit zusammenstellt. Alles außer uns ist nur Ele-ment, ja ich darf wohl sagen, auch alles an uns; aber tief inuns liegt diese schöpferische Kraft, die das zu schaffenvermag, was sein soll, und nicht ruhen, und rasten läßt, biswir es außer uns oder an uns, auf die eine oder die andereWeise dargestellt haben." Goethe

II. Wissenschaft? Seite 132.

I. Rückblick. Seite 121.

I. Rückblick

i

Ein Rückblick über die Universalhistorie verdeut-licht die unserem Geschlecht gestellte Schicksalsfrage. Wir fol-gen der großen Linie, die Hegels Genius vorwegnahm trotzaller Abweichungen im einzelnen auf Grund der Ausweitungunserer Geschichtskenntnisse.

Der Schwerpunkt der Geschichte verschiebt sich über Völ-kerfamilien und Kulturkreise, wobei jede der so unterscheid-baren Perioden den Kulturgehalt ihrer Vorgängerin überwin-det, verarbeitet und aufbewahrt. Die Geschichte ist keinZir-keltanz", aber der Fortschritt erfolgt oft in jähen Rückschlägen,meist im Gegensatz zur letzten Vergangenheit.

In das Dunkel der Urzeit, in welchem der Mensch durch dieJahrtausende seinen Kulturaufstieg anbahnte, werfen wir daund dort, etwa an der Hand eines Frobenius, ein Schlaglicht.Es erhebt sich als eine von der Frühsonne belichtete Insel derägyptisch-vorderasiatische Kulturkreis. Über der

III. Ausblick. Seite 138.