irgendeine Gattung ausgestorbener Saurier. Als Träger derMenschheitsaufgabe und Wegbereiter des Gottesreiches wärenVolk und Rasse wertvoll und für uns verpflichtend.
Über all den zeitgeschichtlichen Wandlungen stehen auchheute noch die letzten metaphysischen und religiösenWahrheiten fest — unverrückbar, wie die Sterne über demWogenschwall des Meeres, hoch wie der Himmel über der Erdeund doch nicht ohne Beziehung zum menschlichen Schicksal.So weisen die Sterne dem Schiffer den Weg, auch wenn Windund Wetter, Untiefen und Felsenriffe, Meeresströmungen undEisberge ein jähes Umwerfen des Steuers erheischen.
Im Aufblick zu den letzten Zielen allen Menschendaseins ent-hüllt sich die große Linie des abendländischen Schicksals alseiner von uns zu lösenden Aufgabe.
II. Wissenschaft?
„Aufgabe" bedeutet einen Vorstoß der Freiheit in dasReich der Notwendigkeit. Ehe wir an den Inhalt unsererAufgabe herantreten, gilt es Notwendigkeit und Freiheit, Wis-sen und Wollen voneinander zu scheiden und die Grenzenund die Rechte der Wissenschaft für den handeln-den Menschen festzustellen.
Es gibt keine Wissenschaft der Zukunft, keinen un-vermeidlichen Verlauf des aus dem Dämmer des Morgen auf-steigenden Heute. Wo immer man eine solche Voraussage ver-sucht hat, war trotz wissenschaftlichen Scheins der Wunsch derVater des Gedankens. Die Propheten irrten. Die eine sichereProphezeiung besteht: die Zukunft wird anders aussehen, alsdie Propheten sie voraussagten.
In Anknüpfung ebenso an Comte wie an Hegel , wagte Marxeine Wissenschaft der Zukunft. Marx tröstete ein machtlosesProletariat mit der „List der Vernunft", welche aus dem höchstgesteigerten, sich selbst überschlagenden Kapitalismus unver-meidlicherweise, in katastrophalem Zusammenbruch der be-stehenden Herrschaftsverhältnisse, den sozialistischen Himmel
132