Ordnung des Geschlechtslebens von Grund aus. Auf-artung der Nachkommenschaft durch ausreichende und hoch-wertige Fortpflanzung! Neubau der Ehe und Familie als derKeimzelle aller sozialen Gemeinschaft! Verjüngung des ver-greisenden Zeitalters durch Aufstauung der Sexualhormoneund Übertragung der Sexualkraft in die Kulturleistung!
In Sehnsucht nach dem Mutterboden suchen wir den Wegzurück zur Natur und zum Lande. Wir erlösen den Kopf-arbeiter und den Maschinenmenschen durch Eigenheim undeigene Scholle. Ohne die Arbeitsteilung als den Willen Gottesabzulehnen, erstreben wir eine teilweise Selbstversorgung durchder Hände Arbeit aus dem unerschöpflichen Boden der Hei-mat — unter völliger Umstellung der Bodenbearbeitung, derDüngung, des Pflanzenbaus, der Tierpflege. Reformgärtnerund Reformbauern, die zuerst ihre eigenen Seelen und Körper inOrdnung gebracht haben, überwinden den gewohnheitsmäßigenSchlendrian, der unserem Landvolke aus den Zeiten der Leib-eigenschaft her vielfach noch anklebt. ImBündnis mit der Wissen-schaft pflegen und hegen sie hebevoll die Vorgänge des Lebens,die der chemischen Retorte wie der Maschine widerstreben.
Nur der gottverbundene, naturnahe Vollmenschkann der Erneuerer des Abendlandes werden. Ihn zuverwirklichen ist Sache der menschlichen Freiheit und der gött-lichen Gnade. Der Staat kann nur an der Außenlinie helfendeingreifen, um dort zu entsagen, wo im Bereiche der Weltan-schauung die letzten Entscheidungen zwischen Gott und Menschfallen. Die ganze abendländische Kultur der letzten Jahrhunderteerwuchs historisch aus den Kämpfen um die Gewissensfrei-heit, von der die sog. bürgerlichen Freiheiten ausstrahlten.
Während der abendländische Mensch um Verjüngung ringt,drängt der neue Staat und die neue Wirtschaft zumDurchbruch. Wir stehen heute an der Schwelle eines neuenZeitalters, das die Gemeinschaftsidee des Mittelalters mit derFreiheitsidee der angloamerikanischen Weltperiode in dasGleichgewicht setzen und freie Volksstaaten zur Völker-gemeinschaft verbinden soll.
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