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ländisches Kapital nach Rufsland ziehen, ja nicht einmal denAbflufs des bisher nach Rufsland gesandten verhindern. Mankauft Goldtratten um jeden Preis, um aus der gefährdetenWährung hinaus zu kommen.
Worauf beruht nun dieses Vertrauen des Auslandes?Nicht sowohl, wie wir sahen, auf der Sicherheit und der Reali-sierbarkeit der Ausstände der russischen Reichsbank, als zu-nächst auf ihrem riesigen Goldbesitz h Dieses Vertrauen istzur Zeit grofs und mit Recht; denn die Grenzen innerhalbderen ohne Gefährdung der Währung Fehler gemacht werdenkönnen, sind zur Zeit weit gesteckt.
Es ergiebt dies folgende Betrachtung. Im Umlauf sindzur Zeit ungefähr:
500 Millionen Rubel Gold,120 „ „ Silber,660 „ „ Papier .
Da nach dem russischen Bankgesetz 300 Millionen Papier-rubel ungedeckt umlaufen dürfen, so erfordert der gegenwärtigePapierumlauf nur einen Barbesitz der Bank von 360 MillionenRubel Gold. Thatsächlich besitzen Bank und Tresor zusammenüber 1000 Millionen Rubel Gold; hieraus folgt, dafs ungefähr640 Millionen Rubel Gold abfliefsen könnten, ohne die Basisder Währung zu erschüttern.
Um vorübergehenden Verschlechterungen der Zahlungs-bilanz zu begegnen, genügt dieser Goldvorrat reichlich. Einerdauernd schlechten Zahlungsbilanz gegenüber könnte er ebenso wenig Trotz bieten, wie einem massenhaften Rtickflufs derrussischen, im Auslande angelegten Effekten. Beide Gefahrenerörtern wir unten.
II. Rubelknrs und Rnbelbiirse.
Der Wert des Kreditrubels wurde seit den 70 er Jahren— ohne Rücksicht auf seine gesetzliche Silberunterlage —
1 Lorini a. a. O. S. 142 hält es nicht für unnötig zu betonen,dafs er diesen Goldvorrat in den Kellern der russischen Keichsbankselbst gesehen habe. Dies Kritikern ä la Cvon gegenüber.
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