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Papiere in Holland , sowie ca. 500 Mill. Frs. russischer Industrie-werte in Belgien. England besitzt zur Zeit sehr wenig anrussischen Werten.
Prüfen wir an der Hand dieses Uberblickes die Gefahrder Rückkehr der russischen Werte nach ihrer Heimat, etwain Tagen der Verfinsterung des politischen Himmels.
Die in Frankreich befindlichen russischen Staatsanleihenliegen aufserordentlich fest. Sie sind mehr und mehr in dieHände des kleinen Sparers gesickert. Wenige französischeRentner, welche heute neben französischer nicht russischeRente besäfsen! Diese Kreise reagieren nur auf akute poli-tische Ereignisse, besonders auf solche, welche Rufsland unterden Feinden Frankreichs erscheinen liefsen, was nicht zu be-fürchten ist. Die Sorge, mit ihrem Besitz in Papierwährungzu geraten, dürfte sie kaum zum Abstofs ihres i'ussischen Be-sitzes veranlassen.
Anders die in Westeuropa angelegten industriellen Werte,welche im ganzen bald eine Milliarde Frs. betragen dürften.Hie sind vorwiegend in der Hand von Grofskapitalisten, welcheWährungsbefürchtungen äufserst zugänglich sind; sie sind umso beweglicher, als im Kriegsfall die inneren Industrien blühenund daher den russischen Erwerber die Aussicht auf erhöhteDividende lockt.
Hierzu kommen die im übrigen Europa angelegten russi-schen Staatswerte, welche sicherlich beweglicher sind , als diein Frankreich angelegten, endlich die seit Herstellung derGoldwährung an russische Firmen reichlich gewährten europäi-schen Bankkredite. Letztere Kredite würden zweifellos sofortgekündigt, sobald Gefahr bestünde, mit ihnen in Papier-währung zu geraten.
Die nach Rufsland zurückkehrenden Wertpapiere unddie gekündigten Kredite mtifsten die Russen mit dem Goldein der Cirkulation und dem gegen Rubelnoten einzutauschen-den Golde der Staatsbank bezahlen. Die in Bewegung ge-ratenden Summen wären, selbst wenn wir die in Frankreich angelegten Milliarden als ruhend betrachten, ausreichend, umdie russische Goldwährung in Frage zu stellen.