Sinngedichte.
"4. Der Stachclrcim.
Erast, der gern so neu, als eigenthümlich spricht,Rennt einen Stachclrcim sein leidig Sinngedicht.Die Reime hör' ich wohl; den Stachel fühl' ich nicht.
"5. Nikandcr.
Nikandcrn glückte jüngst ein trefflich Epigramm,
So fein, so scharf, als je von Kästncrn eines kam.
Nun schwitzt er Tag und Nacht, ein zweytes auszuhecken.
Vergebens; was er macht, verdirbt.
So sticht ein Bicnchcn uns, und laßt den Stachel stecken,
Und martert sich, und stirbt.
«. An den Marull.
Groß willst dn, und auch artig seyn?")Marnll, was artig ist, ist klein.
Auf Abenthcucr durch das Land.
Einst wünscht sich jener Pfeil und Bogen;
Und giebt für AmorS Pfeil und Bogen
Ihm seinen vollen Beutel Pfand.
Mit so vertauschten Waffen zogen,Und ziehn noch, beide durch das Land.Wenn jener Wucher sucht mit Pfeil und Bogen,Entzündet dieser Herzen durch das Pfand.
"8. Thrar und Star.
Stax. Thrax! eine taube Frau zu nehmen!
O Thrax, das nenn' ich dumm.Thrax. Ja freylich, Stax! ich muß mich schämen.
Doch steh, ich hielt sie auch für stumm.
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°) Du willst gleich groß als artig ftvn? t753.