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Sinngedichte. IZ9. Der geizige Dichter.

Tu fragst, wärmn Scmir ein reicher Geizhals ist?Scmir, der Dichter? er, den Welt und Nachwelt liest?Weil, nach des Schicksals ew'gcin Schluß,Ein jeder Dichter darben muß.

»10. Auf Liicindcn.

Sie hat viel Welt, die innutcre Lucindc.

Durch nichts wird sie mehr roth gemacht.

Zweydeutigkeit und Schmutz und Schand' und Sünde,

Sprecht was ihr wollt: sie winkt euch zu, und lacht.

Erröthc wenigstens, Lucindc,

Daß nichts dich mehr crröthcn macht!

I I. Auf die Europa .

Als Fers Europcn lieb gewann,

Nahm er, die Schöne zu besiegen,

Verschiedene Gestalten an,

Verschieden ihr vcrschicdlich anzuliegen.

Als Gott zuerst erschien er ihr;

Dann als ein Mann, und endlich als ein Thier.

Umsonst legt er, als Gott, den Himmcl ihr zu Füßen:

Stolz fliehet sie vor seinen Küssen.

Umsonst fleht er, als Mann, im schmeichelhaften Ton:

Verachtung war der Liebe Lohn.

Zuletzt mein schön Geschlecht, gesagt zu deinen Ehren!Ließ sie von wem? vom Bullen sich bcihörcn.

"12. Pompils Landgut.

Auf diesem Gute läßt PompilRun seine sechste Frau begraben.Wem trug jemals ein Gut so viel?Wer möchte so ein Gut nicht haben?

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