Druckschrift 
2 (1838)
Entstehung
Seite
408
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Die alte Jungfer.

Zweyter Allstritt.Herr Rrausel (mit einem beschriebenen Bogen Papier .) Lisette. Peter.

K.isette. Ach! da kömmt der verwünschte Kerl uns gleich dieQuecre. Daß doch der Henker die Poeten Holle!

Arausel. Leue! (in Gedanken, und liest sein Gedicht)

Peter- Das ist Klausel! Nicht? Gut, daß mir der Hundsfotti» die Hände kömmt.

Rröusel. Wohl gegeben!

Susette. Was istS? Was ists? Peter. Wo willst du hin?

Peter. Der Schlingel hat mir schon vor einem halben Jahre ab-gekauft, und ich habe noch keinen Pfennig dafür bekommen. Und wasdas Acrgstc ist, er hat meinen Namen so gar in ein Gassenlied gebracht.Einen ehrlichen Gebackensherumträger in ein Gassenlied zu bringen?Laß mich! jetzo habe ich den Schelm.

Rröusel. Das ist poetisch! (innncr noch in Gedanken)

Peter. Ja, spitzbübisch ist es

K.l'sette. Peter! Peter! besinne dich, jetzo bist du der Herr Ka-pitän von Schlag.

Peter. Ich bin aber auch der Gebackensherumträgcr, Peter.

Ausette- Du vcrderbsi den ganzen Plunder. Thu ihm nichts,laß ihn gehn! Du kannst den Narrn noch Zeit genug kriegen.

Rräusel. Das heißt sich schön ausdrücken, (noch in Gedanken)

K.isetle. Komm fort. Ich will dich deine Partie anderswoüberhören.

Peter. Nu. Nu. geborgt ist nicht geschenkt.

Dritter Auftritt.

Herr Rrausel (geht sein Gedichte durch.)

Die Henne pflegt dem muntern Hahn

Vor sein Bemühn zu danken.Das nenne ich schalkhaft! Dahinter steckt was.

Die faulen Aase stinken stark,

Die Laus hat schon zehn Fiiße.Appetitliche Stelle!

Ein Bräutganl muß sich tummeln.Ha! in der Zeile herrscht eine recht anakrcontische Feinheit.