410 Die alle Jungfer.
OhlSinn. Nein, in der That —
Rröusel. O! ich bitte, mein Herr, haben Sie die Guthcit fürmich, und überheben Sie mich einer deutlichern Erklärung, die mirallzuviel Schamröthc kosten würde. (Er hält den Hut vors Gesichte.)
Kelio. Sorgen Sie nicht. Meine Muhme wird sich schon er-kenntlich gegen Sie bezeigen.
Ghldinn. War es das? Ja, ja, mein Herr Pocte, ich willmich schon bey Ihnen abfinden.
Rröusel. Ach! es hat gar nichts zu bedeuten. Glauben Sienicht, daß ich so eigennützig bin. Die Ehre, nichts als die Ehre, istes, was ich durch meine Poesie suche. Denn unsre Arbeit kann unsso nicht bezahlt werden. Aber was dächten Sie, daß ich oft für soein Karinen genommen habe?
Aelio. Sonst haben die Herren Poeten in Gewohnheit, daß sienehmen, was sie kriegen. Ich weiß nicht, wie Sie es halten.
Fünfter Auftritt.
Die vorigen. Lisette.Aisette. Freuen Sie sich, meine liebe Jungfer! Ihr wertherHerr Bräutigam, der Herr Kapitän von Schlag, wird den Augenblickbey Ihnen seyn. Er ist schon mit allen seinen Annehmlichkeiten ansder Treppe. Der gute Maun muß sie auf allen vieren heran kriechen.Das hölzerne Bein, die zerlappte Montirung, der kriegerische Kncbcl-bart, sind die deutlichsten Kennzeichen eines Helden, der sich es umsein Vaterland sehr viel hat kosten lassen. O! wie beneidenswert!) sindSie! In der That, Sie haben nicht umsonst gewartet. Was langewird, wird gut.
Ghldinn. Bist du närrisch? Weise ihn ab. Es wird ein Bett-ler seyn.
Alsette. Nein. Nein. Nach Ihrer Beschreibung wird er es wohlselbst seyn.
Rrausel. Wie können Sie sich so au das Acußere stoßen? Michsahen Sie auch vor einen Schneider an. Und ich muß Ihnen dieLehre noch einmal geben: Es steckt oft mehr in einem Menschen, alsman ihm ansieht.
^.isette. Er seufzet schon recht herzlich nach Jhncn> und flucht,daß das Haus einfallen möchlc, weil man ihm nicht entgegen kömmt.