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T a r a n t u l a.
Eine Posscnopcr, im neusten italienischenGusto oder Geschmack,aufgesetztvon
einem reisenden Liebhaber der Musik und Poesie,bey Eröffnung des Opcrnthcatcrsin Tcltow.Teltow an der Tvbcr. °) 1749.
li»xrim»I»r.
Vorrede.
Ich gebe meine Arbeit vor nichts weniger, als vor ein Meister-stück aus; doch bin ich überzeugt, daß wahrhaftig grosse Kenner derMusik und Poesie ungcmeine und seltne Schönheiten darinnen findenwerden. Willst dn nun, mein Leser, bey mir vor einen wahrhaftiggroßen Kenner der Musik und Poesie gelten, so — -— — lapientitat. Lebe wohl! Was ich dir sonst sagen könnte, wirst du theils schonauf dem Tittel gelesen haben, theils kanst du es in jeder Vorredefinden, und in so weit verweise ich dich ans die, die vor mir geschrie-ben haben. Lebe nochmals wohl!
Znnhalt.
Ich war zwar erst in Willens dieser meiner Oper keinen Jnnhaltvorzusetzen; denn ich glaubte, das Vergnügen etwas unerwartetes zu fin-den, fiele dadurch weg. Weil ich aber hernach fand, daß man ihnnoch in keiner gedruckten Oper weggelassen habe, und nicht ohne Gründbefürchtete, man möchte mein Stück vor nnvollkommcn halten, wenner einzig bey mir fehlte, so habe ich mich endlich entschlossen bey derMode zu bleiben. Der Jnnhalt meiner Tarantula wäre also kürzlich
dieser--— Voch den Augenblick fällt mir ein entsetzlicher Scru-
pcl bey. Könnte nicht ein boßhafter Spötter sage», die Opern schrci-
°) Erst hat Lcssing geschrieben „Leipzig ." Gleichwohl muß die Oper inBerlin gemacht sein.